"Mauerfall am 29.09": Für Kickl hat es sich "ausgenehammert"

Den Wahlkampfauftakt für die kommende Nationalratswahl nutzte FPÖ-Bundesparteiobmann und Spitzenkandidat Herbert Kickl wenig überraschend dafür, um gegen seine Konkurrenz zu schießen.

Am Samstag starteten die Blauen in der Messe Graz in ihren Wahlkampfauftakt für die kommende Nationalratswahl. Heiß erwartet wurde dabei die Rede von Parteichef und Spitzenkandidat Herbert Kickl.

"Blauer Wind der Veränderung"

In den letzten Jahren habe man eine Politik gemacht, "die es mit euch nicht gut gemeint hat". Deshalb werde er in Wien gebraucht, begann Kickl seine Rede. "Wenn ihr es wollt, dann erneuern wir Österreich", versprach er der Menge, von der eine "positive Energie" ausgeht, wie der Parteichef der Blauen meint.

In Frage stellte Kickl, ob ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer den Ausgang der Nationalratswahl akzeptieren werde, wenn er als Verlierer herausgeht. Denn, wenn die Blauen bei der Nationalratswahl nicht gewinnen - wovon Kickl nicht ausgeht - dann werde die FPÖ keinen Kanzleranspruch stellen. Die "Oberdemokraten" würden sich lieber auf die Zunge beißen, bevor sie das sagen würden, so Kickl.

Aber der "frische blaue Wind der Veränderung" werde "den Dreck in die Gesichter derjenigen zurück blasen, die ihn in unsere Richtung ausschütten wollen".

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"Es hat sich ausgenehammert"

In Richtung der Volkspartei fragt Kickl: "Herr Nehammer, was haben sie eigentlich beruflich gemacht in den letzten fünf Jahren?". Es sei Nehammers ÖVP gewesen, die in den letzten 37 Jahren alle Schlüsselpositionen besetzt hat. Die Regierung werde am 29. September "die Rechnung dafür bekommen", dass sie die Menschen "für dumm verkauft".

Die "Brandmauer" der anderen Parteien gegen die FPÖ vergleicht Kickl mit der Berliner Mauer. Auch nun würden die Menschen für Freiheit kämpfen, meint er und verspricht: "Mauerfall am 29.09".

"Es hat sich ausgenehammert", schließt Kickl mit dem Kapitel ÖVP - zumindest für den Moment - ab und kommt dann zur SPÖ. Denn was deren Parteichef Andreas Babler angeht, den möchte Kickl "wieder nach Traiskirchen schicken", bevor er überhaupt in Wien angekommen ist.

Die FPÖ wolle "ein neues Stück Geschichte schreiben". Dabei zitiert Kickl nach eigener Aussage Albert Einstein: "Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht" - das Zitat wird übrigens nicht Einstein zugeschrieben, der genaue Ursprung ist unklar.

Dieser eine will Herbert Kickl sein. Die Regierung würde Krisen für ihr "Versagen" verantwortlich machen, Krisen habe es aber schon immer gegeben.

Früher sei es sicher in Österreich gewesen. Damals hätten "Normalität" und "Hausverstand" die Politik bestimmt, dazu wollen die Blauen zurückkommen, so Kickl. 

Mindestsicherung nur noch für österreichische Staatsbürger

Die FPÖ könne auch nicht zaubern. Man müsse "Schritt für Schritt" vorgehen.

Man wolle eine "kinderfreundliche Gesellschaft" werden und jungen Menschen bei ihrem Einstieg ins Berufsleben steuerlich entgegen kommen und entlasten, damit diese mehr verdienen. Außerdem wolle man Kinderbetreuungsplätze, aber auch die Erziehung im eigenen Zuhause fördern.

Die Mindestsicherung möchte Kickl nur noch an österreichische Staatsbürger auszahlen. "Das ist ein Privileg für österreichische Staatsbürger", so der blaue Parteichef. Was Asyl angeht, möchte man den "Asylstandort Österreich" unattraktiver machen und keine Anträge mehr annehmen, denn für diese Menschen sei man nicht "zuständig".

Nichts von dem was er gesagt hat, so glaubt Kickl, sei "rechtsextrem" oder ein "Sicherheitsrisiko". "Nichts von dem was ich gesagt hab ist gefährlich für die Demokratie", richtete er seinen Gegnern aus.

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ribbon Zusammenfassung
  • Den Wahlkampfauftakt für die kommende Nationalratswahl nutzte FPÖ-Bundesparteiobmann und Spitzenkandidat Herbert Kickl wenig überraschend dafür, um gegen seine Konkurrenz zu schießen.
  • In Richtung der Volkspartei fragt Kickl: "Herr Nehammer, was haben sie eigentlich beruflich gemacht in den letzten fünf Jahren?".
  • Die "Brandmauer" der anderen Parteien gegen die FPÖ vergleicht Kickl mit der Berliner Mauer. Auch nun würden die Menschen für Freiheit kämpfen, meint er und verspricht: "Mauerfall am 29.09".
  • "Es hat sich ausgenehammert", schließt Kickl mit dem Kapitel ÖVP - zumindest für den Moment - ab und kommt dann auf die SPÖ.
  • Denn was deren Parteichef Andreas Babler angeht, den möchte Kickl "wieder nach Traiskirchen schicken", bevor er überhaupt in Wien angekommen ist.