IV fordert von künftiger Koalition "Fitnesskur" für Budget
Knill fordert die nächste Bundesregierung auf, "mutig zu sein und strukturelle Probleme ernsthaft anzugehen", anstatt kurzfristige Lösungen zu suchen. "Wir müssen endlich unsere Ausgaben in den Griff bekommen, statt immer mehr auszugeben und Herausforderungen nur mit Geld zu lösen", betonte der Präsident der Industriellenvereinigung, der sich zu möglichen neuen Steuern nicht äußerte.
Der IV-Präsident sprach sich abermals für ein "Ende des Gießkannenprinzips" aus. In den vergangenen Jahren seien häufig wenig gezielte und ineffiziente Maßnahmen gesetzt worden. Als Beispiel nannte Knill den Klimabonus, der 2024 mit 1,5 Mrd. Euro im Budget veranschlagt sei und "dringend abgeschafft werden sollte".
Auch die direkten Förderungen sollten laut IV auf Treffsicherheit und Wirksamkeit hin überprüft werden, denn Österreich liege mit einer Förderquote von 7,5 Prozent des BIP deutlich über dem EU-Durchschnitt von 5,7 Prozent. Eine Reduktion auf EU-Schnitt würde ein Konsolidierungspotenzial von 8,5 Mrd. Euro schaffen. Auch die Bildungskarenz gehöre reformiert.
Zusätzlich zu den rasch umsetzbaren Maßnahmen nannte Knill eine Reihe von möglichen strukturellen Reformen, etwa in den Bereichen Verwaltung, Bildung und Gesundheit, wo es "erhebliche Effizienzdefizite" gebe. Doppelgleisigkeiten und Mischkompetenzen könnten durch eine Aufgaben- und Wirkungsorientierung reduziert werden. Auch das Pensionssystem sei "unfair und verbaut den nächsten Generationen die Zukunft". Die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters sowie Reformen im Gesundheitswesen könnten bis 2029 zusätzliche 10 Mrd. Euro einsparen.
Zusammenfassung
- Die Industriellenvereinigung (IV) fordert von der nächsten Regierung eine umfassende Reformagenda, um die Budgetausgaben zu kontrollieren und strukturelle Probleme anzugehen.
- Präsident Georg Knill kritisiert das Gießkannenprinzip und fordert die Abschaffung des Klimabonus, der 2024 mit 1,5 Mrd. Euro veranschlagt ist.
- Durch eine Anpassung der Förderquote an den EU-Durchschnitt könnten 8,5 Mrd. Euro eingespart werden, zusätzlich sind bis 2029 durch Reformen im Pensionssystem und Gesundheitswesen 10 Mrd. Euro Einsparungen möglich.