Iran feiert Jahrestag der Islamischen Revolution
Augenzeugen berichteten von strikten Sicherheitsvorkehrungen rund um die Veranstaltung in der Hauptstadt. Im Stadtzentrum präsentierte das Militär ballistische Raketen. Demonstranten verbrannten US-Flaggen und skandierten "Tod Amerika" und "Tod Israel". Erstmals richtete sich der Unmut regierungsnaher Teilnehmer auch gegen Tech-Milliardär Elon Musk - neben US-Präsident Donald Trump und Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu. Trump hatte in der vergangenen Woche im Atomstreit mit dem Iran die US-Sanktionen verschärft, sich aber auch zu Gesprächen bereit erklärt. Er knüpfte damit an die bereits in seiner ersten Amtszeit praktizierte Politik maximalen Drucks an.
Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, der in strategischen Fragen das letzte Wort hat, erteilte Verhandlungen mit den USA jedoch zunächst eine Absage. Die iranische Währung fiel auf ein neues Rekordtief.
Auch die Regierung zeigte sich mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit den USA skeptisch. Der moderat-konservative Präsident Massoud Pezeshkian, der im Wahlkampf noch mit einer Verbesserung der Beziehungen zum Westen geworben hatte, kritisierte Trump. "Sie (die USA) behaupten, der Iran habe die Region destabilisiert, doch in Wirklichkeit ist es Israel, das die Region bombardiert", sagte der Regierungschef. Gleichzeitig stellte er Trumps Gesprächsbereitschaft infrage: "Wenn die USA es ernst meinen mit den Verhandlungen, warum haben sie uns dann sanktioniert?", fragte Pezeshkian bei einer im TV übertragenen Rede. Trump wolle den Iran "in die Knie" zwingen, sagte er in Anspielung auf Sanktionen, die insbesondere den iranischen Ölsektor treffen. Der Iran strebe keinen Krieg an, werde sich jedoch auch nicht dem ausländischen Druck beugen, betonten Pezeshkian und Außenminister Abbas Araqchi.
1979 markierte den Abbruch der Beziehungen zu den USA
Im Februar 1979 führte ein Aufstand unter Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Khomeini zum Sturz der Monarchie. Noch im selben Jahr besetzten iranische Studenten die US-Botschaft in Teheran, was zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte. Seither kam es wiederholt zu gefährlichen militärischen Spannungen mit den USA und Israel - zuletzt im vergangenen Jahr. Ein großer Teil der Bevölkerung steht den Feierlichkeiten gleichgültig gegenüber.
Der Iran steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Hintergrund sind auch harte Sanktionen des Westens, unter anderem wegen des umstrittenen Atomprogramms.
Zusammenfassung
- Im Iran versammelten sich Hunderttausende bis Millionen Menschen, um den 46. Jahrestag der Islamischen Revolution von 1979 zu feiern. Die staatlich organisierten Versammlungen zeigten Umzüge und Militärpräsentationen in Teheran und den Provinzen.
- Demonstranten verbrannten US-Flaggen und skandierten Parolen gegen Amerika und Israel, während erstmals auch Elon Musk in die Kritik geriet. Gleichzeitig lehnte Ayatollah Khamenei Verhandlungen mit den USA ab.
- Die iranische Wirtschaft leidet unter einer schweren Krise, verschärft durch westliche Sanktionen. Die iranische Währung fiel auf ein Rekordtief, während Präsident Pezeshkian die USA für die Destabilisierung der Region verantwortlich machte.