Rund eine Milliarde Euro Soforthilfe für Libanon mobilisiert
Deutschland steuerte 96 Millionen Euro bei und Frankreich 100 Millionen Euro. Frankreich ist dem Libanon als frühere Mandatsmacht eng verbunden. Die Vereinten Nationen haben die unmittelbar benötigte Soforthilfe für das Land auf 400 Millionen Euro beziffert.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte sich auch dafür einsetzen, dass der UNO-Mission UNIFIL im Libanon weitere 6.000 Soldaten zur Verfügung gestellt werden. Auch die libanesische Armee müsse besser ausgestattet werden, forderte Macron. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte an, dass die EU den Streitkräften des Landes heuer 20 Millionen Euro und im nächsten Jahr 40 Millionen Euro zur Verfügung stellen würde.
Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Najib Mikati zeigte sich bei der Konferenz grundsätzlich bereit, die Armee des Landes zu stärken und im Süden im Rahmen der UNO-Mission UNIFIL einzusetzen. Die libanesische Regierung habe beschlossen, mehr Truppen zu rekrutieren und könnte im Rahmen eines Plans zur Umsetzung eines Waffenstillstands und einer Resolution des UNO-Sicherheitsrates 8.000 Soldaten einsetzen, sagt Mikati.
Die beiden Hauptkonfliktparteien im Nahost-Konflikt, der Iran und Israel, schickten keine Vertreter zur Konferenz. Auch US-Außenminister Antony Blinken reiste nicht nach Paris. Österreich wurde durch Barbara Kaudel-Jensen, der Botschafterin in Paris, vertreten.
Ziel der Konferenz war laut Frankreichs Regierung die Bereitstellung der von den Vereinten Nationen geforderten 400 Millionen Dollar (370 Millionen Euro) für die Vertriebenen im Libanon. Durch den Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz wurden UNO-Angaben zufolge fast 700.000 Menschen vertrieben.
Der Konflikt könnte nach Einschätzung der Vereinten Nationen die durch jahrelange Krisen am Boden liegende Wirtschaft im Land weiter destabilisieren. Sollten die Kämpfe andauern, könnte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 9,2 Prozent zurückgehen, erklärte das UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP). Unternehmen könnten keine Geschäfte tätigen, zudem würden Fabriken und Straßen stetig weiter zerstört.
Zusammenfassung
- Deutschland und Frankreich trugen signifikant zur Hilfe bei, indem sie 96 Millionen Euro bzw. 100 Millionen Euro bereitstellten. Frankreichs Präsident Macron setzt sich zudem für die Verstärkung der UNIFIL-Mission im Libanon ein.