Vilimsky: "Beleidigte Leberwurst" ÖVP fischt im FPÖ-Wählerteich

Das Thema Sky Shield sorgt seit Wochen für einen Schlagabtausch zwischen FPÖ und ÖVP. Die ÖVP ist für, die FPÖ gegen einen Beitritt Österreichs zu dem europäischen Schutzschirm. Dass die ÖVP deswegen keiner Koalition mit der FPÖ zustimmen würde, hält der FPÖ-EU-Abgeordnete Harald Vilimsky für einen vorgeschobenen Grund.

Die Sky Shield Initiative sei kein Schutzschild, sondern ein "de facto NATO-Bündnis", erklärt Harald Vilimsky (FPÖ) im Newsroom LIVE auf PULS 24. Wie FPÖ-Chef Herbert Kickl wolle er daher nicht, dass Österreich Teil des europäischen Bündnisses werde. Experten widersprechen ihm: Es handle sich nicht um eine Militärallianz, sondern es gehe lediglich um die Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen mehrerer Staaten.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) schloss genau wegen dieser Verweigerung erst kürzlich eine Koalition unter Beteiligung Kickls aus. Für Vilimsky ist das kein überzeugender Grund: "Ich glaube, es ist die beleidigte Leberwurst ÖVP, die jetzt unter 20 Prozent fällt, sieht, wie wir über 30 Prozent machen, versucht, in unserem Wählerteich Wähler zurückzuholen. Es gelingt aber nicht. Und da werden irgendwelche Gründe vorgeschoben."

Sky Shield soll den Luftraum über den teilnehmenden Ländern schützen, etwa gegen anfliegende ballistische Lenkwaffen, Drohnen, Marschflugkörper und Flugzeuge. Vilimsky spricht sich für eine Abstimmung mit der Bevölkerung über einen Beitritt zu Sky Shield aus.

Trump als Vermittler im Ukraine-Krieg

Ein zweiter Grund für Nehammers Ausschluss einer Koalition mit der FPÖ unter Kickl sei dessen Haltung zu Russland. Vilimsky verteidigt die Einstellung der FPÖ: Man sei "auf Seiten der österreichischen Neutralität", sagt der FPÖ-Politiker. Erst im März verließ die FPÖ bei einer Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymr Selenskyj geschlossen den Nationalratssaal. Auf ihren Plätzen hinterließen sie Schilder mit der Aufschrift "Platz für Neutralität". 

Im Ukraine-Krieg plädiere die FPÖ auf Verhandlungen und unterstütze jeden, "der Frieden herbeiführen möchte", so Vilimsky. Als PULS 24 Anchor Thomas Mohr ihn aber darauf hinweist, dass die Friedensgespräche bisher stets von russischer Seite aus scheiterten, will Vilimsky das so nicht gelten lassen. Die Friedensgespräche im NATO-Land Türkei seien ein "rein provokativer Akt" gewesen und nicht ernstzunehmen.

Als Vermittler könne er sich Donald Trump vorstellen. Der Ex-US-Präsident, dem in den USA eine Reihe von Prozessen bevorstehen, sei laut Vilimsky "ein Gegner des Krieges", den er unterstützten würde.  

ribbon Zusammenfassung
  • Das Thema Sky Shield sorgt seit Wochen für einen Schlagabtausch zwischen FPÖ und ÖVP.
  • Die ÖVP ist für, die FPÖ gegen einen Beitritt Österreichs zu dem europäischen Schutzschirm.
  • Dass die ÖVP deswegen keiner Koalition mit der FPÖ zustimmen würde, hält der FPÖ-EU-Abgeordnete Harald Vilimsky für einen vorgeschobenen Grund.