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Phase zwei

Hamas fordert Aufnahme von Waffenruhe-Gesprächen

Heute, 04:46 · Lesedauer 2 min

Die radikal-islamische Hamas hat eine sofortige Aufnahme der Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Die Forderung teilte sie am Sonntagfrüh in einer Erklärung mit. Zuvor hatte ein Sprecher bereits mitgeteilt, dass es "positive Anzeichen" für einen möglichen Beginn von Verhandlungen gebe.

"Wir bekräftigen unsere Bereitschaft, an den Verhandlungen der zweiten Phase in einer Weise teilzunehmen, die den Forderungen unseres Volkes entspricht, und wir rufen zu verstärkten Anstrengungen auf, um dem Gazastreifen zu helfen und die Blockade gegen unser leidendes Volk aufzuheben", so Hamas-Sprecher Abdel-Latif Al-Qanoua.

Eine Delegation der Hamas führt derzeit in Kairo Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen mit Vermittlern aus Ägypten und Katar.

Positive Signale aus Israel

Nach einem Treffen mit dem Leiter des ägyptischen Geheimdienstes, Hassan Mahmoud Rashad, bekräftigte die Hamas zudem, mit der Bildung eines Komitees mit "nationalen und unabhängigen" Persönlichkeiten, das den Gazastreifen bis zu den Wahlen verwalten soll, einverstanden zu sein.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte zuvor angekündigt, dass Kairo in Zusammenarbeit mit den Palästinensern einen Verwaltungsausschuss aus unabhängigen und professionellen palästinensischen Mitgliedern bilden werde, die nach dem Ende des Krieges mit der Verwaltung des Gazastreifens betraut würden.

Neben der Hamas signalisierte auch Israel, sich auf die nächste Phase der Verhandlungen um die Weiterführung der Waffenruhe vorbereiten zu wollen. "Israel hat die Einladung der von den USA unterstützten Vermittler angenommen und wird am Montag eine Delegation nach Doha entsenden, um die Verhandlungen voranzutreiben", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit.

Video: Israel: Hamas übergibt Leichen von Geiseln

Pläne für Ende des Krieges sollen ausgehandelt werden

Das am 19. Jänner in Kraft getretene Waffenruheabkommen für den Gazastreifen sieht unter anderem vor, dass die verbleibenden 59 Geiseln (24 Lebende, 35 Leichen von Verschleppten), die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden, in einer zweiten Phase freigelassen werden sollen.

In dieser zweiten Phase sollen auch Pläne für ein Ende des Krieges ausgehandelt werden. Die erste Phase der Waffenruhe endete vergangene Woche. Kurz darauf verhinderte Israel die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen und forderte die Hamas auf, die verbleibenden Geiseln freizulassen.

Zusammenfassung
  • Die Hamas fordert sofortige Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen und betont die Notwendigkeit, die Blockade gegen das Gebiet aufzuheben.
  • Israel ist bereit, an den Verhandlungen teilzunehmen und wird eine Delegation nach Doha entsenden, während das Waffenruheabkommen die Freilassung von 59 Geiseln in der zweiten Phase vorsieht.
  • In Kairo führt eine Hamas-Delegation Gespräche mit ägyptischen und katarischen Vermittlern, um Pläne für ein Ende des Krieges auszuarbeiten.