Hacker zu Impfterminen für alle: "Wir sind weit, weit vom Fertigwerden"
Am Donnerstag kündigten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein an, dass Hausärzte bei der Corona-Impfung auch Personen außerhalb der priorisierten Altersgruppen impfen dürfen. Zwei Drittel der Österreicher, die dies auch wollen, hätten bereits den "ersten Stich" erhalten.
Während das in einigen Bundesländern gut ankam - Niederösterreich hob als erstes Bundesland die Alterspriorisierung schon davor auf - kritisierte der Wiener Gesundheitslandesrat Peter Hacker (SPÖ) das lautstark und mehrmals. Am Freitagmorgen zeigte er sich im "Ö1-Morgenjournal" "erstaunt" über die Ankündigung und dass diese vorher nicht abgesprochen war. Freitagnachmittag, nach der Landesgesundheitsreferenten-Konferenz, bekräftige er das erneut: "Rund ein Drittel der Österreicher hat eine Erstimpfung bekommen", von diesem Drittel hätten 15 Prozent auch den zweiten Stich.
Noch lang nicht fertig
"Ich hab kein Verständnis permanent politische Aussagen zu hören, dass wir jetzt quasi kurz vorm Fertigwerden sind. Wir sind weit, weit, weit entfernt vom Fertigwerden", widersprach der Gesundheitslandesrat Kanzler und Gesundheitsminister. Man hätte im Juni wesentlich mehr Impfstoff bekommen als im Mai, das sei gar keine Frage. In Wien könne man zwischen 600.000 und 800.000 Impfungen im Juni verabreichen. Man werde vor dem Juli auf 60 bis 65 Prozent Erstimpfungen kommen und wahrscheinlich auf rund 30 bis 35 Prozent Zweitimpfungen.
Erstimpfungen auch im August
Hacker sei es zu früh zu sagen "jetzt machen wir alle und dann schauen wir, was passiert". Er habe für Wien so viele Vormerkungen, dass er keinen Grund sehe, von der Vorgangsweise, wie sie zurzeit bestehe, abzuweichen. "Ich befürchte, wir werden auch noch im August Erstimpfungen machen." Dann müsse man aber schon mit dem dritten Stich jener anfangen, die im Jänner geimpft worden seien. Die Euphorie der letzten Tage könne er nicht teilen.
Zusammenfassung
- Am Donnerstag kündigten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein an, dass Hausärzte bei der Corona-Impfung auch Personen außerhalb der priorisierten Altersgruppen impfen dürfen.
- Während das in einigen Bundesländern gut ankam - Niederösterreich hob als erstes Bundesland die Alterspriorisierung schon davor auf - kritisierte der Wiener Gesundheitslandesrat Peter Hacker (SPÖ) das lautstark und mehrmals.
- Am Freitagmorgen zeigte er sich im "Ö1-Morgenjournal" "erstaunt" über die Ankündigung.
- Freitagnachmittag, nach der Landesgesundheitsreferenten-Konferenz, bekräftige er das erneut.
- "Ich hab kein Verständnis permanent politische Aussagen zu hören, dass wir jetzt quasi kurz vorm Fertigwerden sind. Wir sind weit, weit, weit entfernt vom Fertigwerden", widersprach der Gesundheitslandesrat Kanzler und Gesundheitsminister.
- Er habe für Wien so viele Vormerkungen, dass er keinen Grund sehe, von der Vorgangsweise, wie sie zurzeit bestehe, abzuweichen.