Greenpeace: Öldeals von COP28-Chef sind "fatales Zeichen"
Internationale Vernetzung bei der Klimakrise sei wichtig, weil auch das Treibhausgas CO2 keine Grenzen kenne, so Jasmin Duregger. Sie ist Klimaexpertin bei der Umweltorganisation Greenpeace.
In Dubai startet am Donnerstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) die Weltklimakonferenz COP28, wo im besten Fall genau das passiert. Vorab geriet der Präsident der diesjährigen Klimakonferenz, Sultan Ahmed al-Dschaber, in Kritik: Laut Recherchen soll er seine Position genutzt haben, um Öl-Deals ins Laufen zubringen.
Aus für fossile Energie
Eigentlich sei ein Abkommen von fossilen Brennstoffen komplett "unverzichtbar und unvermeidbar", so Duregger. Die Vorwürfe gegen den COP28-Präsidenten seien daher ein "fatales Zeichen".
Weltbühne missbraucht
"Das ist einfach gegen die Regeln. Ein Präsident, der muss neutral sein, der muss alle Interessen vereinen und einen Kompromiss finden und hier nicht diese Bühne missbrauchen, Öl- und Gasgeschäfte zu machen", so die Greenpeace-Expertin.
Der Präsident der wichtigsten Klimakonferenz sei aber nun gesetzt, man könne ihm nun nur mehr auf die Finger schauen.
VAE an Öl gebunden
Die Vereinigten Arabischen Emirate tragen die Klimakonferenz 2023 aus. Das sei auch mit Prestige verbunden, so Duregger, die Region sei durch Öl und Gas reich geworden und immer noch "massiv" in das Geschäft mit fossilen Energien investiert.
Es brauche nun einen klaren Ausstiegsplan, für "die ganze Welt oder eben auch für die Emirate". Die seien nun gefordert, man könne nicht "Wein predigen und dann Wasser trinken".
Duregger sieht die COP28 aber auch positiv, viele Signale würden trotzdem in Richtung erneuerbare Energien gehen. Aber beim Ausstieg aus den fossilen Energien würde ein Kampf bevorstehen.
Österreich: Taten statt Worte zählen
Im Fall von Österreich würde es nicht darauf ankommen, was man in Dubai redet, sondern darauf, was dann hierzulande umgesetzt würde. Das versprochene Klimaschutzgesetz sei immerhin noch immer ausständig.
Zusammenfassung
- Am Donnerstag beginnt die Weltklimakonferenz COP28 in Dubai - was kann die Welt von der Konferenz im umstrittenen Austrageland erwarten?
- Die Vereinigten Arabischen Emirate waren als Gastgeberland seit Vergabe der COP28 umstritten.
- Nun geriet der Präsident, Sultan Ahmed al-Dschaber, in Kritik: Er soll seine Position genutzt haben, um Öl-Deals ins Laufen zubringen.
- "Das ist einfach gegen die Regeln. Ein Präsident, der muss neutral sein", sagt Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace.