Gewerkschaften warnen vor Personallücke im Gesundheitswesen
Das tatsächliche Minus im Verhältnis zwischen Neuregistrierungen und Pensionierungen im öffentlichen Gesundheitswesen in den vergangenen vier Jahren dürfte sogar noch deutlich größer sein, da die Streichungen aus dem Gesundheitsberuferegister erst 2024 im vollem Umfang ersichtlich sein werden, wenn die derzeit anstehenden Registrierungsverlängerungen abgeschlossen wurden, warnten GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und younion in einem Offenen Brief an Rauch. "Die von der Bundesregierung versprochene personelle `Trendwende ́ im Jahr 2025 ist vor diesem Hintergrund hochgradig unrealistisch", heißt es weiter.
"Die aktuellen Zustände sind inakzeptabel - und gefährden nicht nur jene, die in diesem Bereich arbeiten, sondern auch alle Menschen, die auf die Leistungen dieses Systems angewiesen sind", kritisierte der Vorsitzender der younion - Team Gesundheit, Edgar Martin, in einer Aussendung. Der Vorsitzende der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft Reinhard Waldhör drohte mit Kampfmaßnahmen, "wenn die politisch Verantwortlichen nicht bereit sind, den drohenden Burnout des Gesundheitssystems zu verhindern."
Konkret fordern die Gewerkschaften erneut eine konsequente Anpassung der Leistungen an den Personalstand, Steuerfreiheit ab der 32. Wochenstunde, kürzere Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, eine Schwerarbeiterregelung für alle Beschäftigten und eine existenzsichernde Bezahlung der Auszubildenden.
Zusammenfassung
- Die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und younion - Team Gesundheit warnen vor dem wachsenden Personalmangel im Gesundheitsbereich.
- Nach Berechnungen der Gewerkschaften gibt es aktuell um rund 2.000 weniger diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte im Gesundheitssystem als noch im Jahr 2019.
- Von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) forderten die Gewerkschaften am Freitag daher sofortige Gegenmaßnahmen.