Mangott zu Transnistrien: "Zweite Front für Russland nicht leistbar"
Am Mittwoch haben prorussische Separatisten in der moldauischen Region Transnistrien Russland um "Schutz" gebeten. Russland bezeichnete den Schutz der Bewohner der Region als "Priorität".
"Zweite Front für Russland nicht leistbar"
Politikwissenschaftler Gerhard Mangott schätzt den Aufruf der prorussischen Separatisten an Russland als einen Aufruf dazu ein, die Region "stärker wirtschaftlich und finanziell zu unterstützen". "Ich glaube nicht, dass es ein Aufruf war zu einer militärischen Intervention und ich glaube überhaupt nicht, dass wir in absehbarer Zeit so etwas wie eine russische Militärintervention in Transnistrien sehen werden", so Mangott.
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Russland könnte auch nicht gleichzeitig an zwei Fronten kämpfen. Die ukrainische Armee habe die russischen Soldatenzahlen deutlich dezimiert, es sei auch viel Material verloren gegangen. "Eine zweite Front wäre für Russland nicht leistbar und im Augenblick kontraproduktiv", betont der Politikwissenschaftler.
Atomwaffen: Putin warnt NATO-Staaten
Unterdessen holte der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag bei seiner Rede zur Lage der Nation wieder einmal gegen den Westen aus. Dabei warnte er vor allem die NATO-Staaten davor, Truppen in die Ukraine zu entsenden, um gegen die russischen Soldaten zu kämpfen.
Würden diese das tun oder russisches Territorium angreifen, würde Russland zurückschießen. "Auch wir haben Waffen", so seine Botschaft. Dabei erwähnte Putin auch den Einsatz von Atomwaffen, Russlands strategische Atomkräfte seien "in einer stetigen Bereitschaft". Ein Einsatz von Atomwaffen würde zum "Ende der Zivilisation" führen, so Putin.
Narrativ: "Nicht wir führen Krieg, der Westen führt Krieg"
Dass Putin bei seiner Rede Drohungen gegen den Westen ausspricht, sei zu erwarten gewesen, meint Mangott im PULS 24-Interview. Dabei spiele er auf den Vorschlag des französischen Staatschefs Emmanuel Macron an, der zuletzt den Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine in den Raum warf.
Es sei Putins übliches Narrativ: "Nicht wir führen Krieg, sondern der Westen führt Krieg gegen Russland, um Russland zu zerstören."
Zusammenfassung
- Am Mittwoch haben prorussische Separatisten in der moldauischen Region Transnistrien Russland um "Schutz" gegenüber Moskau gebeten.
- Politikwissenschaftler Gerhard Mangott schätzt den Aufruf der prorussischen Separatisten an Russland als einen Aufruf dazu ein, die Region "stärker wirtschaftlich und finanziell zu unterstützen".
- "Ich glaube nicht, dass es ein Aufruf war zu einer militärischen Intervention und ich glaube überhaupt nicht, dass wir in absehbarer Zeit so etwas wie eine russische Militärintervention in Transnistrien sehen werden", so Mangott.
- Unterdessen holte der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag bei seiner Rede zur Lage der Nation wieder einmal gegen den Westen aus.
- Dass Putin bei seiner Rede Drohungen gegen den Westen ausspricht, sei zu erwarten gewesen, meinte Mangott im PULS 24-Interview.