Dornauer mit Benko auf der Jagd: Staatsanwaltschaft prüft Fall
Am Montag veröffentlichte die "Kronen Zeitung" ein Foto, das den Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer beim Jagen mit Signa-Gründer René Benko zeigt. Kritik folgte prompt.
Einerseits wegen der Nähe zu Benko, der im Zuge der Signa-Pleiten in Kritik steht. Andererseits, weil gegen Dornauer ein Waffenverbot aufrecht ist. Dornauer hatte 2019 sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin bei offenem Fenster in seinem am Innsbrucker Flughafen geparkten Porsche Cayenne liegen gelassen.
Staatsanwaltschaft prüft Sachverhalt
Bezüglich möglicher rechtlicher Konsequenzen für Dornauer sei für die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck eine etwaige gerichtliche Strafbarkeit nach dem Waffengesetz zu prüfen, hieß es seitens des Landes Tirol.
Zuständig sei in diesem Fall jedoch die Staatsanwaltschaft Graz. Man habe aus Medienanfragen von der Causa erfahren, sagte deren Sprecher Christian Kroschl am Montag zur APA. Man prüfe nun auf Basis der medialen Berichterstattung, was weiter zu tun wäre.
Video: Dornauer über Babler
Dornauer schließt Rücktritt aus
An einen Rücktritt denkt Dornauer nicht, er selbst habe nicht geschossen. Dafür würden eidesstattliche Erklärungen und Dokumente vorliegen. Er wollte "nach Jahren wieder Jagdluft schnuppern und habe daher einen befreundeten Hotelier begleitet".
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Dieser wiederum sei ein Jagdkollege von Benko. Die "unglückliche Episode" habe keinerlei Auswirkungen auf seine politischen Funktionen". Der Hotelier bestätigte am Montag laut Medienberichten die Angaben Dornauers. Er selbst habe geschossen, anschließend habe man die Hüte getauscht. Dornauers Hut war mit einem "Beutebruch" versehen, womit in Jägerkreisen gemeinhin der Schütze ausgewiesen werde.
"Klare Position vom Koalitionspartner"
Auf Koalitionsebene sowie innerparteilich hatte die Causa am Montag zu Spannungen geführt, zu Rücktrittsaufforderungen seitens des Koalitionspartners ÖVP war es jedoch nicht gekommen. Tirols Landeshauptmann Mattle zitierte Dornauer am Nachmittag zu einem "persönlichen Gespräch" zu sich.
Dabei machte er deutlich, dass bei einem Verstoß gegen das Waffenverbot für ihn "eine rote Linie überschritten" wäre, sagte er im Anschluss zur APA. Aufgrund verschiedener Äußerungen in der SPÖ zu Dornauer - wobei er offenbar die Kritik aus der Innsbrucker SPÖ meinte - erwartete er sich zudem eine "klare Position vom Koalitionspartner".
"Ich erwarte mir von allen meinen Regierungsmitgliedern, dass sie sich voll und ganz auf die Ausübung ihres Amtes konzentrieren", hielt der Landeschef fest.
Zusammenfassung
- Ein Foto von Georg Dornauers Jagdausflug mit René Benko sorgte am Montag für massive Kritik.
- Einerseits wegen der Nähe zu Benko, der im Zuge der Signa-Pleiten in Kritik steht. Andererseits, weil gegen Dornauer ein Waffenverbot aufrecht ist.
- Nun prüft auch die Staatsanwaltschaft den Fall.
- An einen Rücktritt denkt Dornauer nicht, er selbst habe nicht geschossen.