Geheimdienste: Ukraine wird Ziel der Offensive nicht erreichen

Demnach geht der US-Geheimdienst davon aus, dass die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Melitopol nicht erreichen werden, sagten Kenner der Prognose gegenüber der "Washington Post". Die Einschätzung beruhe auf Aussagen von US-amerikanischen, westlichen und ukrainischen Regierungsbeamten.

Hauptziel: Landbrücke zur Krim kappen

Sollte sich diese Prognose verwirklichen, würde dies bedeuten, dass die Ukraine eines der Hauptziele ihrer Gegenoffensive verfehlen würde: die Landbrücke Russlands zur Krim zu kappen.

Der Grund für diese "düstere" Einschätzung sei die Tatsache, dass Russland bei der Verteidigung besetzter Gebiete äußerst geschickt Minenfelder und Schützengräben einsetze. Außerdem würde dies laut den US-Geheimdiensten zu Schuldzuweisungen, sowohl in Kiew als auch im Westen, führen.

Fragen würden entstehen, warum eine Gegenoffensive, in die westliche Waffen und militärische Ausrüstung im Milliardenwert geflossen ist, ihre Ziele nicht erreicht hat.

Russland setzt auf Minenfelder und Panzersperren

Derzeit stehen die ukrainischen Truppen bei Robotyne und versuchen ins etwa 80 Kilometer entfernten Melitopol vorzudringen. Dieses gilt als Tor zu Krim. Russland nützt wichtige Autobahnen und Eisenbahnlinien, um Truppen, Güter und Ausrüstungen von und zur Krim zu transportieren. Würden die ukrainischen Truppen die Stadt einnehmen, wäre das ein entscheidender Schritt, um die russischen Nachschubwege zur Halbinsel zu unterbrechen.

Russland sei sich der strategischen Bedeutung der Stadt ebenfalls bewusst. Zur Verteidigung seien vor allem im Norden Minenfelder, Panzersperren und Stellungen errichtet worden.