Fischler: Kriegsrecht nicht für Hamas gedacht

Schutzschild Krankenhaus: Bei WildUmstritten wurde am Donnerstag diskutiert, wie Israel damit umgehen soll, dass die Terrororganisation Hamas sich bewusst unter Spitälern versteckt und wie es dazu kommen kann, dass diverse UN-Organisationen nur Forderungen an Israel stellen.

Das Kriegsrecht sei aus einer Überlegung entstanden, in der zwei Heere gegeneinander kämpfen, erklärt der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler (ÖVP). In diesem Szenario gebe es klare Kasernen und Kommandozentralen. Das alles sei bei der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen "nicht der Fall". Daher passe das Kriegsrecht "auf Einrichtungen wie die Hamas gar nicht". 

Das Problem sei aber, so Fischler, dass die Hamas genau diese Situation "beinhart" für sich ausnützen würde. Es sei daher umso wichtiger, immer wieder aufzuzeigen, wer in diesem Krieg "verbrecherische Taten setzt und wer darauf reagiert". 

"Israel hat keine Wahl"

Kommunikationsberaterin Sylvia Steinitz stimmt Fischler zu. Die Hamas lasse Israel nicht nur "keine Wahl", auch in Krankenhäuser zu gehen, sondern wisse auch, dass der Krieg auch im Internet geführt werde. Dort würde es eine Welle an Lügen, Fake News, grauenhaften Bildern, Propaganda und Judenhass geben. Der Hamas würden diese Bilder "gerade Recht" kommen

Steinitz betont auch, dass Medien, UN-Organisationen und WHO seit Langem wissen würden, dass die Hamas Kommandozentralen unter Spitälern hätte. Auch unter diesem Aspekt sei es verwunderlich, dass sich in diesem Krieg die WHO plötzlich so aktiv einbringe - mit Forderungen in Richtung Israel. 

Fischler meint, darüber dürfe man sich nicht wundern, denn in die Aussagen diverser UN-Organisationen würden die Ansichten verschiedener Länder einfließen. So eben auch die des sogenannten globalen Südens. Er nennt etwa afrikanische Länder als Beispiel, wo die Situation im Nahen Osten als eine Art Neo-Kolonialismus gesehen werde. 

Verhältnismäßigkeit gewahrt?

Auch für Medienmanager und Food-Blogger Hans Mahr ist es "unbestritten", dass Israel die Hamas "beseitigen müsse" und in den Gazastreifen und in Spitäler gehen müsse. Er möchte aber hinterfragen, ob die Art und Weise die richtige sei und ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt werde. Auch Steinitz merkt diesbezüglich an, dass Israel auch versuchen sollte, etwas gegen die Hamas-Führung in Katar zu unternehmen. Schließlich hätten die Israelis Erfahrung mit "punktueller Ausschaltung". 

ribbon Zusammenfassung
  • Schutzschild Krankenhaus: Bei WildUmstritten wurde am Donnerstag diskutiert, wie Israel damit umgehen soll, dass die Terrororganisation Hamas sich bewusst unter Spitälern versteckt.
  • Das Kriegsrecht sei aus einer Überlegung entstanden, in der zwei Heere gegeneinander kämpfen, erklärt der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler (ÖVP).
  • In diesem Szenario gebe es klare Kasernen und Kommandozentralen. Das alles sei bei der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen "nicht der Fall". Daher passe das Kriegsrecht "auf Einrichtungen wie die Hamas gar nicht". 
  • Kommunikationsberaterin Sylvia Steinitz stimmt Fischler zu. Die Hamas lasse Israel nicht nur "keine Wahl", auch in Krankenhäuser zu gehen, sondern wisse auch, dass der Krieg auch im Internet geführt werde.
  • Der Hamas würden diese Bilder "gerade Recht" kommen.