Trump schlägt Profit aus Schweigegeldklage
Donald Trump wird in die Geschichte der USA eingehen: Noch nie musste sich ein ehemaliger Präsident in einem Strafverfahren verantworten. Dem Bauunternehmer wird vorgeworfen, eine Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels getätigt zu haben. Daniels behauptet 2006 eine Affäre mit dem Ex-Präsidenten gehabt zu haben. Zu diesem Zeitpunkt war Trump bereits mit seiner dritten Frau Melania verheiratet und hatte den vier Monate alten Sohn Barron.
Solche Gerüchte konnte Trump im Kampf um das Haus nicht gebrauchen. 2016 befahl er seinem damaligen Anwalt Michael Cohen 130.000 US-Dollar an die Pornodarstellerin zu zahlen. Die Transaktion flog auf. Bis heute bestreiten Trump und sein Wahlkampfteam eine Affäre, aber, nicht dass Geld geflossen ist.
T-Shirts für 47 US-Dollar
Wofür genau Trump angeklagt wird, steht noch aus. Am Dienstag soll die Anklageverlesung in New York stattfinden. Bis dahin versuchen Trump und sein Team noch Geld zu verdienen. Kurz nach Bekanntwerden der Anklage erhielten Trump-Unterstützer:innen eine Spenden-Mail. In dieser soll stehen: "Diese Hexenjagd wird massiv nach hinten losgehen" und mit "ihrer Unterstützung werden wir das nächste große Kapitel der amerikanischen Geschichte schreiben – und 2024 wird für immer als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem wir unsere Republik gerettet haben".
"Ich habe keine Angst vor dem, was auf mich zukommt", sagte Trump in der Mail und bat um Geld. Für eine Spende in Höhe von 47 US-Dollar kann ein T-Shirt mit der Aufschrift "Ich stehe zu Trump" erworben werden. Laut Wahlkampfteam würden diese wie "warme Semmeln" weggehen. Innerhalb der ersten 24 Stunden habe man vier Millionen US-Dollar an Spenden erhalten.
Nachfrage nach #TEAMSTORMY-Merch sei groß
Doch nicht nur Trump versucht aus der Anklage Kapital zu schlagen. Auch Pornodarstellerin Stormy Daniels will sich was dazuverdienen. Nach der Anklage am Donnerstag verkündete sie auf Twitter, dass zahlreiche Bestellungen für "#TEAMSTORMY"-Merchandise" und Autogramme eingegangen seien. Auf ihrer Website kann man eine Reihe von Merchandise-Artikeln erwerben. Darunter ein T-Shirt mit der Aufschrift "#TEAMSTORMY", sowie signierte Poster auf denen sie in Dessous zu sehen ist und ein Kauspielzeug für Hunde, das wie Trump aussieht.
https://twitter.com/StormyDaniels/status/1641586707853082624
Lukratives Geschäft aufgebaut
Über die Jahre hat sich Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, ein lukratives Geschäft rund um die angebliche Affäre aufgebaut. Bei einem Live-Stream wehrte sich Daniels gegen Kritiker, die ihr vorwerfen, Profit aus der Affäre zu schlagen. "Jeder, der ein Geschäft hat, verkauft Merch", verteidigt sich Daniels und deutet auf Trumps Geschäfte hin. "Warum ist es für ihn OK und für mich nicht".
Morddrohung nach Trump-Anklage
Doch die gewonnen Bekanntheit bringt nicht nur Gutes mit sich. Daniels hat mit Beschimpfungen und Anfeindungen zu kämpfen. Mit der Anklage verschärfte sich der Ton. Während sie anfangs "Goldgräberin", "Schlampe", "Hure" oder "Lügnerin" genannt wurde, erhalte sie jetzt sogar Morddrohungen. Zum ersten Mal habe Daniels Angst um ihr Leben, erzählt sie der britischen "Times". Nicht zuletzt, weil Trump selbst zur Gewalt aufrufe: "Es braucht nur einen verrückten Anhänger, der glaubt, er tue Gottes Werk oder beschütze die Demokratie". Die Pornodarstellerin ist sich sicher: "Es wird zu Gewalt kommen, und es wird Verletzte und Tote geben".
Offiziell ist Daniels nicht geladen, um gegen Trump auszusagen, hofft allerdings drauf, denn sie habe nichts zu verbergen. Trump sei nicht länger unantastbar und der Gerechtigkeit soll Genüge getan werden. Die Anklage bezeichnet sie als "monumental und episch" und mache sie stolz.
Zusammenfassung
- Donald Trump muss sich vor Gericht wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels verantworten.
- Bis dahin sammelt er Spenden für seinen Wahlkampf 2024 und versucht die Anklage als Fehler darzustellen.
- Doch auch Stormy Daniels, versucht Profit aus der Anklage zu schlagen.