APA/ROLAND SCHLAGER

Redlberger-Fritz: "Lockdown ist effizienteste Maßnahme"

Die Virologin Monika Redlberger-Fritz rechnet auch weiterhin mit einem Anstieg der Corona-Zahlen. Die Wirkung der 2G-Regel würde erst verspätet einsetzten. Als "Worst Case Szenario" schließe Redlberger-Fritz auch lokale Lockdowns nicht aus.

"Aus rein virologischer Sicht ist der Lockdown die effizienteste Maßnahme, um sehr rasch die Welle zu brechen", sagt die Virologin Monika Redlberger-Fritz am Sonntagabend in der "ZiB2". "Klar", sei allerdings auch, "dass da die Bevölkerung nicht mehr mitspielt nach zwei Jahren", fügt sie an. Dennoch könne sie sich bei lokal stärkeren Corona-Ausbrüchen als "Worst Case Szenario" lokale Lockdowns vorstellen.

Weiteren Corona-Anstieg erwartet

Generell müsse man sich laut der Virologin noch auf einen weiteren Anstieg der Corona-Zahlen einstellen, ehe die 2G-Regel zu wirken beginne. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die die wir jetzt entdeckt haben an Infektionen, die haben sich schon in den letzten Wochen angesteckt und die haben wieder andere angesteckt", sagt Redlberger-Fritz im "ORF"-Interview.

Dennoch sei die aktuelle Lage absehbar gewesen. "Man hat im Sommer schon gesehen, dass die Impfrate nicht hoch genug ist, um einen Anstieg der Infektionen zu verhindern. Deshalb sind wir leider in dieses Worst Case Szenario geraten", meint Redlberger-Fritz.

Als "allerletzte Konsequenz" bezeichnete auch Vizekanzler Werner Kogler einen erneuten Lockdown. Er wolle zwar "keine Gespenster beschwören", sagt Kogler in der "ORF-Pressestunde", doch "können regional natürlich zusätzliche Maßnahmen gesetzt werden".

Virologe Norbert Nowotny spricht sich für einen Lockdown und kostenpflichtige PCR-Tests aus.

Nowotny für "kurzen, harten Lockdown"

Statt nur lokaler Lockdowns, spricht sich Virologe Norbert Nowotny für einen "kurzen, harten, kontrollierten Lockdown" in ganz Österreich aus. Dieser sollte für alle - also auch für Geimpfte - gelten und zwei Wochen inklusive Wochenenden dauern, so der Experte im PULS 24 Interview: "Das würde die Zahlen sicher runterbringen". 

Der Lockdown sei die einzige Möglichkeit, Christkindlmärkte, Weihnachtsfeiern und den Wintertourismus zu retten, sagt Nowotny. Es könnte sein, dass andere Länder wieder Reisewarnungen für Österreich aussprechen werden. 

Die von der Regierung nun ergriffenen Maßnahmen - die 2G-Regel in ganz Österreich - hätten laut dem Virologen eine "50:50-Chance", dass sie ausreichen werden. Sie werden sicher Wirkung zeigen, ob es ausreichen wird, könne man noch nicht sagen, so Nowotny.

ribbon Zusammenfassung
  • "Aus rein virologischer Sicht ist der Lockdown die effizienteste Maßnahme, um sehr rasch die Welle zu brechen", sagt die Virologin Monika Redlberger-Fritz am Sonntagabend in der "ZiB2".
  • "Klar", sei allerdings auch, "dass da die Bevölkerung nicht mehr mitspielt nach zwei Jahren", fügt sie an. Dennoch könne sie sich bei lokal stärkeren Corona-Ausbrüchen als "Worst Case Szenario" lokale Lockdowns vorstellen.
  • Generell müsse man sich laut der Virologin noch auf einen weiteren Anstieg der Corona-Zahlen einstellen, ehe die 2G-Regel zu wirken beginne.
  • "Wir dürfen nicht vergessen, dass die die wir jetzt entdeckt haben an Infektionen, die haben sich schon in den letzten Wochen angesteckt und die haben wieder andere angesteckt", sagt Redlberger-Fritz im "ORF"-Interview.
  • Dennoch sei die aktuelle Lage absehbar gewesen. "Man hat im Sommer schon gesehen, dass die Impfrate nicht hoch genug ist, um einen Anstieg der Infektionen zu verhindern. Deshalb sind wir leider in dieses Worst Case Szenario geraten", meint die Virologin.
  • Als "allerletzte Konsequenz" bezeichnete auch Vizekanzler Werner Kogler einen erneuten Lockdown. Er wolle zwar "keine Gespenster beschwören", sagt Kogler in der "ORF-Pressestunde", doch "können regional natürlich zusätzliche Maßnahmen gesetzt werden".