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Erste Auslandsreise syrischer Minister nach Saudi-Arabien

Beim ersten Auslandsbesuch von Mitgliedern der neuen syrischen Regierung haben sich am Donnerstag der Außen- und der Verteidigungsminister in Riad mit dem saudischen Verteidigungsminister Prinz Khalid bin Salman getroffen. Salman teilte nach dem Treffen am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst X mit, er habe mit dem neuen syrischen Außenminister Asaad Hassan al-Shibani besprochen, wie der politische Übergang in Syrien am besten unterstützt werden könne.

An dem Treffen habe auch der syrische Geheimdienstchef teilgenommen, hieß es. Al-Shibani hatte den Besuch bereits in der Nacht auf Donnerstag im Onlinedienst X bekanntgegeben. Er sei in Begleitung von Verteidigungsminister Nurhaf Abu Kasra und Geheimdienstchef Anas Khattab "im brüderlichen Königreich von Saudi-Arabien" eingetroffen, schrieb al-Shibani im Onlinedienst X.

"Mit dieser ersten Visite in der Geschichte des Freien Syriens streben wir an, ein neues, leuchtendes Kapitel in den syrisch-saudiarabischen Beziehungen aufzuschlagen, das der langen gemeinsamen Geschichte der beiden Länder geziemt", führte der neue syrische Chefdiplomat den Zweck seines Besuchs aus. Zuvor hatten syrische Staatsmedien berichtet, der Besuch komme "auf Einladung des saudiarabischen Außenministers" zustande.

Die syrische Delegation wurde am internationalen Flughafen von Riad von Saudi-Arabiens Vize-Außenminister Walid bin Abdulkarim al-Khereiji empfangen, wie das syrische Außenministerium erklärte. Der Mitteilung wurden Fotos beigefügt, die unter anderem zeigten, wie al-Khereiji und al-Shibani sich die Hand gaben.

Kämpfer unter Führung der islamistischen Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft der Familie Assad in Syrien beendet. Der langjährige Machthaber Bashar al-Assad floh nach Russland. Außer Russland zählte Saudi-Arabiens Rivale Iran zu seinen Unterstützern.

Vergangenen Monat empfing der HTS-Chef Ahmed al-Sharaa nach Angaben aus Regierungskreisen in Riad eine saudi-arabische Delegation in Damaskus. In einem Interview mit dem saudiarabischen Sender Al Arabiya sagte er vergangene Woche, Saudi-Arabien werde "sicherlich eine große Rolle in Syriens Zukunft" spielen. Sein Land biete "große Investitionsgelegenheiten für alle Nachbarländer". Nach 13 Jahren Bürgerkrieg liegt die Wirtschaft und Infrastruktur in Syrien danieder.

Saudi-Arabien hatte seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 syrische Rebellen unterstützt, die für Assads Sturz gekämpft hatten. Vergangenes Jahr stellte Riad seine diplomatischen Beziehungen zur Assad-Regierung jedoch wieder her und trug zur Rückkehr Syriens in die Arabische Liga bei, wodurch die regionale Isolation des Landes endete.

Am Mittwoch startete das erzkonservative Königreich eine humanitäre Luftbrücke nach Syrien. Zwei Flugzeuge mit humanitären Hilfsgütern flogen nach Damaskus. Die Lebensmittel, Notunterkünfte und medizinischen Hilfsgüter sollten die "schwierigen" Lebensbedingungen der Menschen in Syrien verbessern, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA.

ribbon Zusammenfassung
  • Am 8. Dezember eroberte die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham Damaskus und beendete die jahrzehntelange Herrschaft der Assad-Familie in Syrien.
  • Die neue syrische Regierung unternahm ihre erste Auslandsreise nach Saudi-Arabien, um den politischen Übergang zu besprechen und die Beziehungen zu stärken.
  • Saudi-Arabien startete eine humanitäre Luftbrücke nach Syrien, um die schwierigen Lebensbedingungen nach 13 Jahren Bürgerkrieg zu verbessern.