"Digitaler Krisenstab" identifizierte rund 150 Fake News
Der "Digitale Krisenstab" im Bundeskanzleramt, der sich mit dem Aufspüren und Richtigstellen von Falschmeldungen rund um das Coronavirus beschäftigt, hat in der vergangenen Woche knapp 150 Fake News identifiziert und als solche gekennzeichnet. Das teilte das Bundeskanzleramt der APA mit.
Die Falschnachrichten lassen sich demnach in vier Kategorien einteilen: Neben diversen Verschwörungstheorien kursierten Verharmlosungen des Coronavirus, Vorschläge zur Behandlung oder Selbstdiagnose, die zum Teil sehr gefährlich seien, sowie Falschmeldungen über angeblich bevorstehende Verordnungen oder Einschränkungen für die Bevölkerung.
Alleine auf den Social-Media-Kanälen des Bundeskanzleramts, über die die gemeinsame Informationskampagne mit dem Roten Kreuz läuft, wurden bisher mehr als Hundert Falschmeldungen in Kommentaren und Nachrichten gekennzeichnet und nach Möglichkeit richtig gestellt, hieß es. Weitere 35 Falschinformationen wurden über das "Aufdecker-Netzwerk" eingemeldet, an dem rund 20 Vertreter der heimischen Medienlandschaft und Experten teilnehmen - darunter Social-Media-Expertin Ingrid Brodnig, Cornelius Granig, Cyber-Security-Experte bei Europol, und die Faktencheck-Plattform mimikama.at.
Auch die APA hat ihre Aktivitäten im Kampf gegen Falschinformationen verstärkt und einen eigenen Faktencheck-Bereich gestartet. Ein ressortübergreifendes Team überprüft seit Anfang März Behauptungen zu verschiedenen Themen auf ihre Plausibilität. Der jeweilige Verifikationsvorgang wird als APA-Faktencheck im APA-OnlineManager (AOM) sowie auf einer eigenen Website (http://go.apa.at/flO3vxL1) veröffentlicht. Darüber hinaus hat die APA-Redaktion im Rahmen der Coronavirus-Berichterstattung auch im Basisdienst selbst Faktencheck-Elemente verstärkt. So gibt es etwa eine wöchentliche Faktencheck-Analyse mit Ingrid Brodnig.
Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) hat unterdessen neben der bereits laufenden Informationskampagne für Migranten eine Offensive gegen Falschmeldungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestartet. Dabei sollen Mythen und Fake News in 16 Sprachen korrigiert werden. Im Zuge der laufenden Info-Kampagne wurden bereits mehr als 260.000 Menschen via SMS, Mail und online kontaktiert.
"Bewusste Falschnachrichten in sozialen Medien oder Messenger-Diensten erschweren nicht nur die Arbeit der Bundesregierung und Behörden, sondern fördern auch Unsicherheiten und Ängste in der Bevölkerung", betonte Raab. Fake-News verbreiteten sich auch in vielen Fremdsprachen "rasend schnell".
Daher werden auf www.integrationsfonds.at ab jetzt Migranten und Flüchtlinge auf Deutsch und in ihren jeweiligen Muttersprachen über Fake News wie "Nur ältere Menschen können sich mit dem Coronavirus anstecken", "Es wird nichts bringen, soziale Kontakte einzuschränken" oder "Impfungen gegen Lungenentzündung schützen auch vor COVID-19" aufgeklärt. Umgesetzt wird das Projekt vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).
Zusammenfassung
- Der "Digitale Krisenstab" im Bundeskanzleramt, der sich mit dem Aufspüren und Richtigstellen von Falschmeldungen rund um das Coronavirus beschäftigt, hat in der vergangenen Woche knapp 150 Fake News identifiziert und als solche gekennzeichnet.
- Das teilte das Bundeskanzleramt der APA mit.
- Auch die APA hat ihre Aktivitäten im Kampf gegen Falschinformationen verstärkt und einen eigenen Faktencheck-Bereich gestartet.