Elfjähriges Mädchen überlebte Schiffbruch vor Lampedusa
Das kleine Mädchen hielt sich mithilfe eines Schlauches und einer Schwimmweste über Wasser, als es gerettet wurde. "Wir haben das Kind gehört, weil es laut schrie", berichteten die Retter der NGO Compass Collective, Betreiberin der "Trotamar III". Das NGO-Schiff befand sich wegen eines weiteren Rettungseinsatzes unweit von Lampedusa.
Das Kind kam am Mittwoch um 6.00 Uhr in Lampedusa an und wurde medizinisch betreut. Es sei in guter physischer Verfassung, doch geschockt. Es habe gesehen, wie alle anderen Menschen, die mit ihm an Bord des Schiffes waren, ertrunken seien. Das Mädchen wurde im Hotspot der Insel untergebracht.
"Es war ein Wunder, dass wir die Stimme des Kindes auf hoher See und bei laufendem Motor unseres Bootes hörten. Natürlich haben wir nach anderen Menschen gesucht. Aber nach einem tagelangen Sturm mit über 23 Knoten und hohen Wellen gab es keine Hoffnung mehr", so der Skipper der "Trotamar III", Matthias Wiedenlübbert.
"Das Mädchen trieb drei Tage lang im Wasser. Es sagte, es habe vor zwei Tagen Kontakt zu zwei anderen Menschen im Wasser gehabt, die dann verschwunden seien. Es hatte weder Wasser noch Nahrung bei sich und war unterkühlt, aber ansprechbar", erzählte Wiedenlübbert.
Vor der Ankunft des jungen Mädchens landeten in der Nacht auf Mittwoch insgesamt 356 Migranten auf Lampedusa. Sie waren auf fünf Booten unterwegs. Alle Passagiere gaben an, von Libyen aus gestartet zu sein.
Zusammenfassung
- Ein elfjähriges Mädchen aus Sierra Leone überlebte als einzige einen Schiffbruch vor Lampedusa und wurde von der NGO 'Trotamar III' gerettet. Das Boot mit 45 Migranten sank aufgrund eines starken Sturms.
- Das Mädchen trieb drei Tage lang im Wasser, hielt sich mit einem Schlauch und einer Schwimmweste über Wasser und wurde schließlich von den Rettern gehört und gerettet.
- Vor der Rettung des Mädchens landeten in der Nacht auf Mittwoch 356 Migranten auf Lampedusa, die von Libyen aus gestartet waren.