Einkommen besser, Lage weiter schwierig
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl an Einkommensverlierern abgenommen. Jedoch ist auch der Anteil jener Befragten, die eine Verbesserung wahrgenommen haben, seit dem letzten Quartal leicht zurückgegangen. Immerhin elf Prozent gaben an, dass sie im dritten Quartal Schwierigkeiten hatten, mit ihrem laufenden Einkommen auszukommen.
Trotz der verbesserten Einkommenssituation erklärten 30 Prozent der 18- bis 74-Jährigen, dass sie (viel) schlechter mit dem Haushaltseinkommen zurechtkämen als noch vor zwölf Monaten. Als Hauptgründe hierfür wurden die Mehrkosten für Lebensmittel sowie gestiegene Wohn- und Energiekosten genannt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Personen, die mit Kindern von unter zehn Jahren im Haushalt leben, deutlich größeren finanziellen Risiken und sozialen Gefährdungen ausgesetzt sind als Personen in vergleichbaren Haushaltskonstellationen ohne Kinder oder mit älteren Kindern. 62 Prozent der Personen in Mehrkind-Haushalten mit jungen Kindern gaben an, mit dem Einkommen nur schwer oder eher schwer auszukommen - ein deutlich höherer Wert als beispielsweise für Paarhaushalte ohne Kinder (25 Prozent).
Auch Personen in Ein-Eltern-Haushalten mit jungen Kindern (zu 70 Prozent) kamen im Vergleich zu Personen in Ein-Personen-Haushalten (50 Prozent) schlechter mit dem Einkommen aus. Weiters sind für ein Drittel der Personen in Ein-Eltern-Haushalten mit jungen Kindern die Wohnkosten eine schwere Belastung. Für mehr als die Hälfte (53 Prozent) dieser Gruppe ist ein jährlicher Urlaub von einer Woche nicht leistbar.
Sozialminister Johannes Rauch, in dessen Auftrag die regelmäßige Erhebung durchgeführt wird, verwies in einer Aussendung darauf, dass es bei fast allen Parametern Verbesserungen gebe: "Unsere Erhebung verdeutlicht einmal mehr, dass diese Hilfe bei den Menschen angekommen ist." Mit der Erhöhung von Pensionen, Sozialhilfe sowie aller Sozial- und Familienleistungen um 4,6 Prozent sei eine spürbare Entlastung auch im kommenden Jahr sichergestellt. Weitere Schritte seien aber notwendig. Dazu zählt für ihn "langfristig" die Etablierung einer Kinder-Grundsicherung. Er hoffe, dass diese bei den Koalitionsverhandlungen ganz oben auf der Prioritätenliste stehe.
Zusammenfassung
- Die Einkommenslage in Österreich zeigt trotz Wirtschaftskrise eine Verbesserung, wobei 43 Prozent der Befragten eine positive Entwicklung ihrer Einkommenssituation im dritten Quartal 2024 angaben, während 21 Prozent Einkommensverluste erlitten.
- Haushalte mit jungen Kindern sind besonders betroffen, da 62 Prozent der Mehrkind-Haushalte und 70 Prozent der Ein-Eltern-Haushalte finanzielle Schwierigkeiten haben, insbesondere durch gestiegene Kosten für Lebensmittel, Wohnen und Energie.
- Sozialminister Johannes Rauch betont die positiven Effekte der Erhöhung von Pensionen, Sozialhilfe und Familienleistungen um 4,6 Prozent, fordert jedoch langfristige Maßnahmen wie eine Kinder-Grundsicherung.