Trotz "Gegenwind aus Wien": Doskozil "bewundert" Sieg

Es sei "eine schwierige Situation", die in der Sozialdemokratie herrsche und trotzdem habe die SPÖ im Burgenland die Wahl gewonnen, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Sonntagabend vor der Presse. Es gäbe "starken, innerparteilichen Gegenwind" aus Wien, doch Doskozil wolle sich in der Bundespartei weiter für das Burgenland durchsetzen.

Mit rund 46 Prozent holten sich die SPÖ und Spitzenkandidat sowie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil den Wahlsieg im Burgenland. Sein erstes Statement nach der Wahl nutzte er dafür, gleich gegen die Bundes-SPÖ zu wettern. Er erklärte, dass die Rahmenbedingungen im Vergleich zur Wahl 2020 andere seien. 

Die Unzufriedenheit würde steigen. Zudem herrsche auch in der Sozialdemokratie "eine schwierige Situation". Im Burgenland wisse die SPÖ, was sie wolle, so Doskozil, und müsse mit "starkem, innerparteilichen Gegenwind aus Wien" kämpfen, sagte er. Gemeint ist wohl die Bundes-SPÖ mit Parteichef Andreas Babler, der Doskozil via Bluesky und  X (vormals Twitter) zum Wahlsieg gratulierte. 

Auch Corona, Kriege und Inflation hätten die Rahmenbedingungen geändert. "Wir haben gesehen, dass es Regierende, egal ob in Österreich oder in anderen Ländern, schwer haben, bestätigt zu werden", so der amtierende Landeshauptmann. 

Ergebnis sei "zu bewundern"

In der Politik würden immer mehr "Unwahrheiten" verbreitet, wodurch die "Bevölkerung kaum mehr weiß, wem sie noch glauben soll und verunsichert wird". Gerade aufgrund dieser "allgemeinen Gemengelage" sei es nahezu selbstverständlich, dass sich die Bevölkerung zu "konservativen Bewegungen" hinwende. Deshalb sei das Ergebnis der SPÖ im Burgenland "noch mehr zu bewundern". 

Der Sozialdemokratie sei es im Burgenland gelungen, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen und "das ist sehr eng mit der Glaubwürdigkeit verknüpft", so Doskozil. Er wolle sich bei all seinen Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen sowie seiner Familie bedanken. 

Video: Die erste Hochrechnung

"Ich möchte allen sagen: Wir sind Politiker, die Politik für alle Burgenländer machen und nicht nur für ein Klientel", versichert Doskozil gegen Ende hin. Er wolle keine "Spaltung" im Burgenland

Tendenzen für einen möglichen Koalitionspartner wollte der Sozialdemokrat noch keine abgeben. "Es geht nicht darum, mit wem man besser oder schlechter kann, sondern wie man ein Programm zimmern kann, das unsere Werte und Grundsätze im Burgenland vertritt", sagte er weiter. 2015 koalierte Doskozils Vorgänger Hans Niessl mit der FPÖ auf Landesebene.

Die SPÖ wolle "sorgsam" mit dem "Vertrauensvorschuss" der Bevölkerung umgehen, meinte er. Und: Man wolle sich gegen Wien für das Burgenland durchsetzen

ribbon Zusammenfassung
  • Es sei "eine schwierige Situation", die in der Sozialdemokratie herrsche und trotzdem habe die SPÖ im Burgenland die Wahl gewonnen, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Sonntagabend vor der Presse.
  • Es gäbe "starken, innerparteilichen Gegenwind" aus Wien, doch Doskozil wolle sich in der Bundespartei weiter für das Burgenland durchsetzen.