Dornauer: SPÖ "nicht zu links ausrichten"

Die Tage von Georg Dornauer an der Tiroler Landesspitze sind bald gezählt. Während er bei seiner eigenen politischen Karriere eine positive Bilanz zieht, sieht das bei der Bundes-SPÖ anders aus. Die Sozialdemokraten sind ihm zu links, er würde sie gern "zurechtrücken".

In gut einer Woche tritt Georg Dornauer nach der Budgetrede im Landtag offiziell aus der Tiroler Landesregierung zurück. Grund ist ein Jagdfoto mit René Benko trotz aufrechten Waffenverbots, die Ermittlungen dazu laufen.

Im großen Interview in "Beide Seiten Live" spricht er vor seinem Abgang noch einmal über seine Sicht auf die kriselnde SPÖ, die zuletzt in allen Wahlen Verluste verkraften musste - außer in Tirol, wie der Noch-Landeshauptmann-Stellvertreter nicht ohne Stolz betont.

Für Dornauer hat das Scheitern mehrere Gründe, unter anderem sei SPÖ-Chef Andreas Babler in der Migrationsfrage zu links. Die Sozialdemokraten bräuchten laut Dornauer "dringend einen Kurswechsel in der Asylpolitik", diese müsse "strenger und restriktiver" werden. Man dürfe sich "nicht zu links ausrichten".

"Ich möchte da buchstäblich auch meine Partei zurechtrücken", so der bisherige Tiroler SPÖ-Chef mit Betonung auf den Mittelteil des Wortes. In seinem Heimatbundesland sei ihm das bereits gelungen.

"Jedes Mandat ist temporär"

Über Weihnachten werde er nun darüber nachdenken, wie seine eigene politische Zukunft aussehen wird. Sorgen müsse sich da jedenfalls niemand machen, er höre da "auf keine Zurufe von kritischen oder missgünstigen Kommentatoren" oder der oberen "Polit- und Funktionärs-Bubble".

Bis zu einer beruflichen Neuorientierung bleibt er zumindest Landtagsabgeordneter. Allerdings nur temporär, wie sein Nachfolger Philip Wohlgemuth betonte. "Temporär ist ein wunderbarer Begriff, den kann man definieren", erklärte Dornauer dazu im PULS 24 Interview. Und in einem Nachsatz: "Jedes Mandat ist temporär, es endet nämlich mit der Legislaturperiode."

ribbon Zusammenfassung
  • Die Tage von Georg Dornauer an der Tiroler Landesspitze sind bald gezählt.
  • Während er bei seiner eigenen politischen Karriere eine positive Bilanz zieht, sieht das bei der Bundes-SPÖ anders aus.
  • Die Sozialdemokraten sind ihm "zu links", er würde sie gern "zurechtrücken".