"Starmania 21" startet am Freitag mit einigen Neuerungen
"Wir waren uns sicher, dass in Zeiten einer Pandemie das Bedürfnis nach einer Gesangshow enorm groß ist. Schließlich kann Gesang große Emotionen und ein Gefühl der Nähe vermitteln", meinte Totzauer. Ein Pre-Casting habe diesen Eindruck bestätigt und gezeigt, dass sich auch viele Talente in Österreich tummeln. Stellte sich noch die Frage, welche Show der ORF zeigen sollte. Nach einer Sichtung des internationalen Marktes kam man am Küniglberg zu der Ansicht, dass sich die einzelnen Shows nicht wesentlich voneinander unterscheiden. "Es war also naheliegend auf unsere eigene starke Marke zu setzen, die nach wie vor in Österreich sehr präsent ist", erklärte die ORF 1-Channelmanagerin.
Nur: "Es entspricht nicht mehr den Sehgewohnheiten einer jungen Zielgruppe wie Shows vor zehn oder 20 Jahren ausgeschaut haben", gab sie zu Bedenken. Auch stellt der Umstand, dass coronabedingt nicht vor Live-Publikum gespielt werden darf, eine weitere Herausforderung dar, um Spannung und Emotion aufrechtzuerhalten. Man entschied sich dazu, "Starmania 21" dramaturgisch dichter und schneller als deren Vorgänger zu machen.
"Wenn wie früher nur rund 20 Kandidaten antreten, braucht man Ruhe und Geduld, um diese im Lauf der Staffel zu verfolgen. Heutzutage muss es schneller gehen", meinte Totzauer. Mit der erhöhten Teilnehmerzahl werde das bewerkstelligt. Auch gebe man dadurch mehr Menschen die Chance, sich zu präsentieren und dem Publikum die Gelegenheit, mehr Talente zu sehen. Die Sänger und Sängerinnen müssen auch nicht länger eine Bandbreite an musikalischen Genres abdecken: "Sie sollen sich so präsentieren, wie sie auch später Musik machen möchten. Damit wollen wir deren angestrebte Karriere widerspiegeln", erklärte die ORF 1-Channelmanagerin.
Die Rolle der Jury (Tim Bendzko, Ina Regen, Nina Sonnenberg alias Fiva) wurde aufgewertet, um zu einem rascheren Urteil zu kommen. "Direkt nach den Auftritten trifft sie eine Vorentscheidung, was den heutigen Sehgewohnheiten entspricht", so Totzauer. Zudem wolle man das Talent der Kandidatinnen und Kandidaten durch die Expertise der Jury stärker gewichten und sie nicht auf deren Showfaktor reduzieren. Letzteres sei speziell für öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein relevanter Punkt, sagte die ORF 1-Channelmanagerin.
Dass die heutzutage viel beschworene Interaktivität mit dem Publikum zu kurz kommt, glaubt Totzauer nicht: "Wenn bei 64 Kandidaten ständig gewählt wird, dann dauert das ewig. Wir bringen Geschwindigkeit in die Show und la ssen das Publikum wählen, wenn es richtig heiß wird." Dadurch umschiffe der Sender zu einem gewissen Teil das Problem des fehlenden Studio-Publikums. "So halten wir an dramaturgisch wichtigen Momenten auch ohne Live-Publikum Emotion und Spannung aufrecht", meinte Totzauer. Ausbauen will der öffentliche-rechtliche Rundfunk dafür die Interaktion in den sozialen Medien. So wird für "Starmania 21" neben Facebook und Instagram auch erstmals TikTok mit Inhalten bespielt.
Zusammenfassung
- Erst ab Folge acht von zehn wendet sich das Blatt und das Publikum erhält die Entscheidungshoheit über das Schicksal der Kandidaten.
- Mit der erhöhten Teilnehmerzahl werde das bewerkstelligt.
- "So halten wir an dramaturgisch wichtigen Momenten auch ohne Live-Publikum Emotion und Spannung aufrecht", meinte Totzauer.
- So wird für "Starmania 21" neben Facebook und Instagram auch erstmals TikTok mit Inhalten bespielt.