"Der witzige Volkskanzler": Will Kickl geliebt werden?
Ganz im Zeichen des herauf dräuenden Wahlkampfs vor EU-Wahl und Nationalratswahl stand der heurige politische Aschermittwoch. FPÖ und SPÖ nutzten den Tag für einen politischen Faschingskehraus und die traditionellen verbalen Rundumschläge gegen die politische Konkurrenz, ÖVP-Kanzler Karl Nehammer gab sich betont staatstragend.
Nationalratswahl: Nummer zwei "bestimmt den Kurs"
Wenn es um die bevorstehende Nationalratswahl geht, sei es ein "Dreikampf der Großen", meint Eva Glawischnig, Unternehmensberaterin und ehemalige Bundessprecherin der Grünen, bei "Wild Umstritten". Dabei gehe es laut ihr vor allem um den Platz zwei. Dieser sei "extrem entscheidend für die zukünftigen Koalitionsgespräche". "Die Nummer zwei bestimmt den Kurs" so ihre These.
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"Falter"-Journalistin Barbara Tóth hält die Aschermittwochsreden für "Folklore". Bei den diesjährigen Reden habe es laut ihr aber nichts Neues gegeben. Vielmehr seien es "Aufgüsse von schon gehaltenen Reden".
"Verblödeln": Politik oder Kabarett?
Kommunikationsberater und ehemaliger Anwalt Gerhard Jarosch findet es "traurig", dass die Grenze "zwischen Politik und Kabarett immer mehr verschwimmt". Das "was eigentlich ernst sein sollte, vor allem in einem so wichtigen Wahljahr wie heuer", werde geradezu "verblödelt", kritisiert Jarosch.
"Vor allem von einem der gestrigen Redner, der da ganz massiv vom Leder gezogen hat und ziemlich tief auch in die Schmutzkübel hineingegriffen hat", betont der Kommunikationsberater.
Wen er damit meint, sei wohl "gar nicht so schwer zu erraten", scherzt er bei "Wild Umstritten".
"Will Kickl geliebt werden?"
FPÖ-Chef Herbert Kickl bemühe sich "der witzige Volkskanzler zu sein" – "es gelingt ihm aber einfach nicht", meint auch Glawischnig, die Kickl schon seit der Schulzeit kennt. "Er ist nicht der wiederverkörperte Jörg Haider", meint sie.
"Will Kickl geliebt werden?", wurde bei "Wild Umstritten" in die Runde gefragt. Tóth lacht über die "fernpsychologische Diagnose", glaubt aber: Nein. In der FPÖ werde Kickl respektiert, weil er die Blauen seit Monaten in den Umfragewerten an der Spitze hält.
Aber auch in der FPÖ sei Kickl "nicht wahnsinnig beliebt". "So richtig mögen tun ihn, glaube ich, nur ganz wenige", meint die Journalistin.
Zusammenfassung
- Bei "Wild Umstritten" diskutierten die Gäste über die Aschermittwochsreden von Nehammer, Kickl und Babler.
- Die Grenze "zwischen Politik und Kabarett" verschwimme immer mehr, meint Kommunikationsberater Gerhard Jarosch dazu.
- Außerdem beschäftigte die Runde eine Frage: Will Kickl geliebt werden?