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China weist Kritik von Trump bei UNO-Generaldebatte zurück

Als Reaktion auf die scharfe Kritik von US-Präsident Donald Trump bei der UNO-Generaldebatte in New York hat China ebenfalls zu einem verbalen Rundumschlag gegen die USA ausgeholt. "Wir raten den Vereinigten Staaten, keine politischen Spiele mehr zu spielen, ihren Unilateralismus aufzugeben und ihre Verantwortung in der Welt wahrzunehmen", sagte der Pekinger Außenamtssprecher Wang Wenbin am Mittwoch. Auch in Sachen Umweltschutz kritisierte China die USA.

Trump habe das UNO-Podium bedauerlicherweise missbraucht, "um Lügen zu verbreiten und unbegründete Anschuldigungen gegen China zu erheben". Anders als vom US-Präsidenten beschrieben, sei China nicht verantwortlich für die Corona-Pandemie. Trumps Kritik sei vielmehr ein Versuch, von der Ineffizienz der USA im Kampf gegen das Virus abzulenken.

Sechs Wochen vor der US-Wahl hatte Trump am Dienstag bei der UNO-Generaldebatte mit scharfen Angriffen auf China Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts der beiden größten Volkswirtschaften geschürt. "Wir müssen die Nation zur Rechenschaft ziehen, die diese Seuche auf die Welt losgelassen hat - China", hatte Trump in Anspielung auf Covid-19 in seiner Videobotschaft gesagt.

In den vergangenen Monaten hatten sich die Beziehungen zwischen den USA und China auch wegen der Corona-Pandemie massiv verschlechtert. Der Konflikt berührt mittlerweile fast jeden Aspekt der Beziehungen zwischen den beiden Großmächten. Nach Strafzöllen ist Washington dazu übergegangen, harte politische Sanktionen zu verhängen. Zuletzt hatte auch der Streit um die populäre chinesische App Tiktok für Aufsehen gesorgt.

Schon am Mittwoch hatte China den USA vorgeworfen, den Kampf gegen die Klimakrise "ernsthaft zu behindern". Durch ihren Rückzug aus internationalen Klimaschutz-Abkommen hätten die USA "ihre Pflicht zur Begrenzung der Emissionen" verfehlt und weigerten sich, "Mindestmaßnahmen zum Schutz der Erde zu ergreifen", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Mittwoch in Peking.

Die US-Regierung hatte unter Präsident Donald Trump dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 den Rücken gekehrt und Umweltschutzregularien aufweichen lassen. Der chinesische Staatschef Xi Jinping hatte am Dienstag bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung erklärt, China wolle bis zum Jahr 2060 klimaneutral werden. China ist der weltgrößte Verursacher von Treibhausgasen und für rund ein Viertel des weltweiten Ausstoßes verantwortlich. Die Regierung in Peking setzte sich nun erstmals ein Datum für Klimaneutralität. Die Europäische Union hat als Ziel für eine CO2-Neutralität das Jahr 2050 ausgegeben.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte Chinas Ankündigung am Mittwoch. "Das ist ein wichtiger Schritt in unserem weltweiten Kampf gegen den Klimawandel im Rahmen des Pariser Abkommens", schrieb sie im Onlinedienst Twitter. "Wir werden mit China an diesem Ziel arbeiten. Aber es bleibt noch viel zu tun."

ribbon Zusammenfassung
  • Als Reaktion auf die scharfe Kritik von US-Präsident Donald Trump bei der UNO-Generaldebatte in New York hat China ebenfalls zu einem verbalen Rundumschlag gegen die USA ausgeholt.
  • Auch in Sachen Umweltschutz kritisierte China die USA.
  • Trumps Kritik sei vielmehr ein Versuch, von der Ineffizienz der USA im Kampf gegen das Virus abzulenken.
  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte Chinas Ankündigung am Mittwoch.