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Butscha-Massaker - Schallenberg bestellt russischen Botschafter ein

Nach den Bildern von getöteten Zivilisten in Butscha und Falschmeldungen, die auch von der russischen Botschaft in Wien verbreitet werden, wird Außenminister Schallenberg den russischen Botschafter einbestellen.

Die Bilder von getöteten Zivilisten in dem Kiewer Vorort Kutscha gehen um die Welt und sorgen für Bestürzung. Russland bestreitet das Massaker. Auch die russische Botschaft in Wien verbreitet über soziale Kanäle Falschinformationen und Propaganda. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) wird deshalb den russischen Botschafter noch am Montag einbestellen, wie PULS 24 erfuhr.

Das nach Bekanntwerden des Massakers von vielen geforderte Gasembargo gegen Russland dürfte es trotz allem nicht geben. Mehrere Regierungsmitglieder erteilten derartigen Forderungen am Montag abermals eine Abfuhr. Österreich sei zu abhängig von russischen Gaslieferungen und könne nicht von heute auf morgen darauf verzichten. Österreich werde einem fünften Sanktionspaket aber nicht im Wege stehe, so das Außenministerium. Man werde es "vollumfänglich mittragen".

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Der russische Botschafter wird nun schon zum vierten Mal "in kürzester Zeit" einbestellt, heißt es aus dem Außenministerium gegenüber PULS 24: "Dabei wird ihm auch nachdrücklich die Forderung nach einem sofortigen Stopp des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vermittelt werden, der entgegen aller russischen Desinformation jeglicher Rechtfertigung entbehrt". 

Falschinformationen würden "weder Untersuchungen mutmaßlicher Kriegsverbrechen an Zivilisten, noch die Strafverfolgung der Verantwortlichen aufhalten", so das Außenministerium.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Bilder von getöteten Zivilisten in dem Kiewer Vorort Kutscha gehen um die Welt und sorgen für Bestürzung. Russland bestreitet das Massaker.
  • Auch die russische Botschaft in Wien verbreitet über soziale Kanäle Falschinformationen und Propaganda.
  • Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) wird deshalb den russischen Botschafter einbestellen.
  • Leonore Gewessler (Grüne) erteilte Forderungen nach einem Gasembarg am Montag abermals eine Abfuhr.
  • Österreich sei zu abhängig von russischen Gaslieferungen und könne nicht von heute auf morgen darauf verzichten, sagte sie.