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Burgenländischer Landtag wird kommenden Sonntag gewählt

In einer Woche, am 19. Jänner, findet die burgenländische Landtagswahl statt. Der Intensivwahlkampf hat erst Anfang Jänner begonnen, den vorgezogenen Wahltag am vergangenen Freitag haben bereits mehrere Spitzenpolitiker sowie 34.267 Burgenländer genutzt, bevor am kommenden Freitag bereits mehrere Abschlussveranstaltungen geplant sind. Für die SPÖ gilt es, eine absolute Mehrheit zu verteidigen und die Grünen müssen es wieder in den Landtag schaffen.

Im Dezember starteten bereits die ÖVP und die NEOS offiziell in die Wahlauseinandersetzung, im neuen Jahr ging es dann auch bei den anderen Parteien so richtig los. Just zu einem Zeitpunkt, als auf Bundesebene zuerst die Koalitionsverhandlungen zwischen den drei Parteien ÖVP, SPÖ und NEOS und dann auch noch zwischen Türkis und Rot geplatzt waren. Froh darüber zeigte sich offen SPÖ-Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil, der aufgrund des schlechten Ergebnisses der Roten bei der Nationalratswahl bereits im Herbst gegen eine Regierungsbeteiligung seiner Bundespartei war. Welche Auswirkungen die Entwicklung auf Bundesebene nun auf die erste Landtagswahl dieses Jahres haben wird, ist offen. Rückenwind für die ÖVP dürfte es jedenfalls nicht geben.

Den Türkisen droht, wie auch die einzige öffentliche Umfrage der "BVZ" im Dezember gezeigt hat, ein historisch schlechtes Ergebnis und der Absturz auf Platz drei hinter dem großen Zugewinner FPÖ. Die Freiheitlichen gehen mit Norbert Hofer in die Wahl. Der ehemalige Dritte Nationalratspräsident ersetzte Landesparteiobmann Alexander Petschnig auf dem ersten Listenplatz. Hofer betonte bei seinem Antreten, er sei nicht ins Burgenland gekommen, um Zweiter zu werden. Sollten FPÖ und ÖVP in einem Drei-Parteien-Landtag die Gelegenheit bekommen, könnten sie Doskozil vom Thron stürzen. Ein Szenario, vor dem die Roten wiederholt warnten.

Bei der burgenländischen Landtagswahl stehen sechs Parteien auf dem Stimmzettel, 250.399 Personen sind wahlberechtigt. Neben den vier aktuell im Landtag vertretenen Parteien SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grünen treten diesmal die NEOS an - sie wollen beim dritten Versuch den Einzug schaffen - und die vom früheren FPÖ-Politiker Geza Molnar gegründete "Liste Hausverstand".

Der Landtag, in dem 36 Mandate zu vergeben sind, wurde zuletzt am 26. Jänner 2020 gewählt. Die SPÖ erzielte damals 49,94 Prozent der Stimmen und die Mandatsmehrheit im Landtag. Die ÖVP kam auf 30,58 Prozent. Auf die Freiheitlichen entfielen ein halbes Jahr nach der Ibiza-Affäre und der darauffolgenden Aufkündigung der rot-blauen Zusammenarbeit durch den größeren Koalitionspartner 9,79 Prozent. Die Grünen kamen auf 6,72 Prozent. Bündnis Liste Burgenland und NEOS schafften es damals nicht in den Landtag.

Vergangenen Freitag konnten die Burgenländer bereits den vorgezogenen Wahltag nutzen, 34.267 Wählerinnen und Wähler (13,68 Prozent) haben bereits ihr Kreuzerl gemacht. Kommenden Donnerstag und Freitag laden die Parteien zu ihren Abschlussveranstaltungen, um den kurzen, intensiven Wahlkampf auch schon wieder zu beenden. Abgesehen von den bundespolitischen Turbulenzen verlief dieser recht ruhig. Thematisch standen unter anderem die Finanz- und Wirtschaftspolitik aber auch Gesundheit und Pflege im Zentrum.

ribbon Zusammenfassung
  • Am 19. Jänner findet die burgenländische Landtagswahl statt, bei der die SPÖ ihre absolute Mehrheit verteidigen möchte. 250.399 Personen sind wahlberechtigt, und sechs Parteien treten an, darunter die NEOS und die 'Liste Hausverstand'.
  • Die FPÖ könnte mit Norbert Hofer die ÖVP überholen, die laut einer Umfrage ein historisch schlechtes Ergebnis erwarten könnte. Der vorgezogene Wahltag wurde bereits von 34.267 Wählern genutzt.
  • Die SPÖ erzielte bei der letzten Wahl 49,94 % der Stimmen, während die ÖVP 30,58 % und die FPÖ 9,79 % erreichten. Der Landtag hat 36 Mandate zu vergeben, und die Grünen müssen es wieder hineinschaffen.