US-Präsident Joe Biden stellt sich der Wiederwahl

Es wurde bereits länger spekuliert, Joe Biden selbst hat es angedeutet - am Dienstag machte er es offiziell. Der US-Präsident will sein Amt auch über 2024 hinaus behalten und stellt sich offiziell der Wiederwahl.

Für viele ist der 80-Jährige zu alt - andere Kandidaten aus den Reihen der Demokraten drängen sich aber nicht auf. Die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris galt vor der letzten Wahl noch als größte innerparteiliche Konkurrentin Bidens, in ihrer bisherigen Amtszeit konnte sie sich aber nicht für eine Präsidentschaft empfehlen. 

Mehrere Gouverneure der Demokraten wollen unterdessen mit ihrer eigenen Bewerbung bis 2028 warten, wenn Biden nicht mehr antritt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". 

Projekte aus Bidens Amtszeit

In seiner bisherigen Amtszeit kann Biden auf Erfolge wie ein großes Infrastrukturprogramm im Umfang von 1,2 Billionen Dollar oder den "Inflation Reduction Act" für den Klimaschutz vorweisen. Die Wirtschaft läuft trotz multipler Krisen gut, die Arbeitslosigkeit liegt bei nur 3,5 Prozent. Dennoch ist die Angst vor einer Rezession nach wie vor groß. 

Doch mit dem chaotischen Afghanistan-Abzug und der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht in Kabul im August 2021 erlitt Biden einen schweren Rückschlag.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine führte dann zur größten Krise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Den USA gelang es aber, eine breite Koalition zur Unterstützung der Ukraine zu schmieden. Washington ist der wichtigste Waffenlieferant für die Regierung in Kiew.

Neuauflage von Trump gegen Biden? 

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums, bei den Republikanern, will es Ex-Präsident Donald Trump erneut versuchen. Aktuelle Umfragen sehen ihn im Rennen gegen seinen Parteikollegen, Floridas Gouverneur Ron DeSantis, vorne. DeSantis hat seine Bewerbung bisher aber noch nicht verkündet. 

Sollte Trump das Rennen machen, könnte also eine Neuauflage des Wahlkampfs von 2020 bevorstehen.