Biden kritisiert Austin, aber stärkt ihm auch den Rücken
Austin wird seit dem 1. Jänner wegen Prostatakrebs im Krankenhaus behandelt, hatte jedoch nach der Diagnose Anfang Dezember einen Monat lang weder das Weiße Haus noch Kongress über seine Erkrankung informiert.
Der Krebs bei dem 70-Jährigen war nach Angaben seines Ministeriums im Frühstadium entdeckt worden, die Heilungsaussichten seien "hervorragend". Das wochenlange Schweigen des Pentagons über die Krankheit des Ministers sorgte in Washington allerdings für großen Wirbel - zumal Austin in einer Zeit großer sicherheitspolitischer Herausforderungen vor allem durch den Gazakrieg und den Ukraine-Krieg erkrankt ist.
Das Weiße Haus betonte am Freitag, Austin habe die von den USA und Großbritannien gemeinsam ausgeführten Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen aus dem Krankenhaus heraus mitorganisiert. "Er war sogar im Krankenhausbett voll engagiert", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Sender MSNBC. Austin habe "den ganzen gestrigen Tag aktiv und eng mit dem nationalen Sicherheitsteam hier im Weißen Haus und natürlich mit (...) Präsident Biden zusammengearbeitet", ergänzte er.
Er trat den Forderungen entgegen, der Minister müsse sein Amt räumen: "Der Präsident hat es deutlich gemacht: Minister Austin ist sein Verteidigungsminister und wird sein Verteidigungsminister bleiben", betonte Kirby.
Zusammenfassung
- US-Präsident Joe Biden hat Verteidigungsminister Lloyd Austin wegen seines wochenlangen Schweigens über seine Gesundheitsprobleme öffentlich kritisiert. Auf die Frage eines Journalisten, ob es eine Fehleinschätzung seitens des Ministers gewesen sei, ihn nicht zu informieren, antwortete Biden am Freitag mit "Ja". Zugleich betonte er, dass er weiterhin Vertrauen in Austin habe.