puls24 Logo

Bericht über dutzende willkürliche Hinrichtungen in Syrien

Mit den neuen islamistischen Machthabern in Syrien verbündete Kämpfer haben nach Angaben von Aktivisten innerhalb von drei Tagen mindestens 35 Menschen willkürlich hingerichtet. Bei den meisten der Hingerichteten habe es sich um frühere Beamte der Regierung des gestürzten Machthabers Bashar al-Assad gehandelt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag.

Dutzende Mitglieder lokaler bewaffneter Gruppen, die unter der Kontrolle der neuen Machthaber stünden, seien wegen ihrer Beteiligung an den "Sicherheitseinsätzen" in der Region Homs festgenommen worden. Die Bewaffneten hätten "Vergeltungsakte" an Mitgliedern der alawitischen Minderheit begangen, zu der Assad gehört. Sie hätten "den Zustand des Chaos, die Verbreitung von Waffen und ihre Beziehungen zu den neuen Machthabern" ausgenutzt, um "alte Rechnungen zu begleichen", erklärte die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien, die sich auf ein Netzwerk von Quellen in Syrien stützt.

Zuvor hatte die amtliche Nachrichtenagentur Sana gemeldet, die neuen Machthaber beschuldigten Mitglieder einer "kriminellen Gruppe", sich während eines Sicherheitseinsatzes als "Angehörige der Sicherheitsdienste" ausgegeben zu haben, um nicht näher genannte "Verstöße" zu begehen.

Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von "willkürlichen Massenfestnahmen, grausigen Misshandlungen, Angriffen auf religiöse Symbole, Schändungen von Leichen und willkürlichen und brutalen Hinrichtungen von Zivilisten". Diese seien mit "beispielloser Grausamkeit und Gewalt" verübt worden.

Laut der Organisation Civil Peace Group wurden Zivilisten in mehreren Dörfern der Region Homs Opfer des Sicherheitseinsatzes. Die Gruppe verurteilte die "ungerechtfertigten Gesetzesverstöße", darunter das Töten unbewaffneter Männer.

Im Dezember hatten Kämpfer unter Führung der islamistischen Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Machthaber Bashar al-Assad in Syrien beendet. Die neuen Machthaber geben sich gemäßigt. Angehörige der alawitischen Minderheit fürchten jedoch Vergeltung für die jahrzehntelangen Verbrechen während der Herrschaft des Assad-Clans.

ribbon Zusammenfassung
  • Innerhalb von drei Tagen wurden in Syrien mindestens 35 Menschen willkürlich von Kämpfern der neuen islamistischen Machthaber hingerichtet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.
  • Die meisten Opfer waren ehemalige Beamte der gestürzten Regierung von Bashar al-Assad. Die Beobachtungsstelle meldete auch Massenfestnahmen und brutale Hinrichtungen von Zivilisten.
  • Die Civil Peace Group verurteilte die Gewaltakte in der Region Homs, bei denen unbewaffnete Zivilisten getötet wurden, und warnte vor der beispiellosen Grausamkeit der neuen Machthaber.