Schallenberg: "Taliban brauchen internationale Partner"

Außenminister Alexander Schallenberg zeigt sich am Rande der UNO-Generalversammlung überzeugt, dass die Taliban internationale Partner benötigt. Dabei sieht Schallenberg u.a. die muslimische Welt in der Pflicht, Gesprächskanäle zu den Taliban zu öffnen und pflegen, wie er auf PULS 24 erklärt.

"Die Taliban sind nicht im luftleeren Raum. Die brauchen auch internationale Partner, d.h. da wird es sehr wohl die Möglichkeit geben Druck auf sie auszuüben", sagt Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). Aktuell würden die Taliban "A sagen und B machen", wodurch ein Misstrauensvorschuss laut Schallenberg begründet sei. Daher müsse man die Taliban "anhand ihrer Taten messen und nicht ihrer Worte", sagt der Minister auf PULS 24.

"Muslimische Welt nimmt besondere Rolle ein"

Länder, wie etwa Katar oder Pakistan, spielen in der ganzen Debatte "eine besondere Rolle", da sie "offene Dialogkanäle mit den jetzigen Machthabern in Kabul haben. Aber ich glaube ganz grundsätzlich, dass nicht nur die Nachbarschaft, sondern die muslimische Welt hier eine besondere Rolle einnimmt", erklärt der Außenminister. Er würde sich wünschen, dass von der Organisation islamischer Staaten "direkte Dialogkanäle zu den Taliban aufgebaut werden, weil ich vermute, dass es für die Taliban leichter ist von Glaubensbrüdern im weitesten Sinne Nachrichten zu bekommen als vom Westen".

Generell sei das Ziel Afghanistan und dessen Umfeld zu stabilisieren. Denn die Flüchtlingsströme von 2015 haben laut Schallenberg gezeigt, "dass wir im Grunde genommen schon fast in der Nachbarschaft sind". In dieser Zeit habe man gelernt, dass vergleichbare Situationen trotz der Distanz "unmittelbar Auswirkungen auf Europa haben".

ribbon Zusammenfassung
  • "Die Taliban sind nicht im luftleeren Raum. Die brauchen auch internationale Partner, d.h. da wird es sehr wohl die Möglichkeit geben Druck auf sie auszuüben", sagt Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).
  • Aktuell würden die Taliban "A sagen und B machen", wodurch ein Misstrauensvorschuss laut Schallenberg begründet sei. Daher müsse man die Taliban "anhand ihrer Taten messen und nicht ihrer Worte", sagt der Minister auf PULS 24.
  • Länder, wie etwa Katar oder Pakistan, spielen in der ganzen Debatte "eine besondere Rolle", da sie "offene Dialogkanäle mit den jetzigen Machthabern in Kabul haben.
  • Aber ich glaube ganz grundsätzlich, dass nicht nur die Nachbarschaft, sondern die muslimische Welt hier eine besondere Rolle einnimmt", erklärt der Außenminister.
  • Generell sei das Ziel Afghanistan und dessen Umfeld zu stabilisieren. Denn die Flüchtlingsströme von 2015 haben laut Schallenberg gezeigt, "dass wir im Grunde genommen schon fast in der Nachbarschaft sind".
  • In dieser Zeit habe man gelernt, dass vergleichbare Situationen trotz der Distanz "unmittelbar Auswirkungen auf Europa haben".