Aus Versehen
Trump-Regierung schickte geheime Kriegspläne an Journalist
Streng vertrauliche Militärpläne der US-Regierung von Donald Trump blieben nicht mehr ganz so geheim. Der Chefredakteur des US-Magazins "The Atlantic" ist nämlich nach eigenen Angaben in einen geheimen Gruppenchat der US-Regierung aufgenommen worden.
In einem am Montag veröffentlichten Artikel schilderte "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, wie er Mitte März über die verschlüsselte Messenger-App Signal Teil einer Gruppe wurde, in der offenbar führende Regierungsmitglieder von Trump geheime Angriffspläne gegen die Huthi-Miliz im Jemen besprachen.
Vance, Rubio und Hegseth im Chat
Unter den Gruppenmitgliedern seien unter anderem Vizepräsident J.D. Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio sowie weitere Kabinettsmitglieder und hochrangige Regierungsbeamte gewesen.
-
Mehr lesen: US-Gesandter: "Putin hat für Trump gebetet"
In dem Chat sollen exakte Uhrzeiten geteilt worden sein - Goldberg schildert in seinem Artikel detailliert den Austausch zwischen den Beteiligten, zum Teil mit Originalzitaten und informellem Ton. Laut ihm sollen in dem Chat militärische Taktiken sowie die politische Kommunikation rund um den Angriff auf die Huthi besprochen worden sein.
Osteuropa-Experte: Keine Waffenruhe nach Trump-Putin-Telefonat
Interne Prüfung angekündigt
Nur zwei Stunden vor dem Angriff am 15. März soll Goldberg eine Nachricht von Hegseth erhalten haben - inklusive detaillierten Angaben zu Zielen, Waffensystemen und dem zeitlichen Ablauf des Angriffs. Kurz darauf begannen tatsächlich Luftangriffe gegen Huthi-Stellungen im Jemen.
Erst als die ersten Explosionen gemeldet wurden, war Goldberg eigenen Angaben zufolge überzeugt davon, dass der Chat tatsächlich kein Fake war. Goldberg habe den Chat kurz darauf selbst verlassen.
-
Mehr lesen: Trump will US-Bildungsministerium auflösen
Laut dem Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Brian Hughes, handle es sich bei dem Chatverlauf höchstwahrscheinlich um eine authentische Kommunikation.
Hughes kündigte eine interne Prüfung an, versuchte aber die Panne umzudeuten. Er argumentierte damit, dass der Vorfall ein "Beleg für die intensive und durchdachte politische Koordinierung zwischen hochrangigen Regierungsvertretern" sei.
Ukraine-Waffenruhe: Trump telefoniert mit Putin
Zusammenfassung
- Die US-Regierung von Donald Trump schickte hochsensible Militärpläne aus Versehen an einen Journalisten.
- "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg schilderte, wie er Mitte März über die verschlüsselte Messenger-App Signal Teil einer Gruppe wurde, in der offenbar führende Regierungsmitglieder von Trump Angriffspläne gegen die Huthi-Miliz im Jemen besprachen.
- Unter den Gruppenmitgliedern seien unter anderem Vizepräsident J.D. Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio sowie weitere Kabinettsmitglieder und hochrangige Regierungsbeamte gewesen.
- Nur zwei Stunden vor dem Angriff am 15. März soll Goldberg eine Nachricht von Hegseth erhalten haben - inklusive detaillierten Angaben zu Zielen, Waffensystemen und dem zeitlichen Ablauf des Angriffs.
- Wie es zu der Panne kommen konnte, ist noch unklar.