"Auftrag zum Anpacken": Grüne Tirol beendeten Wahlkampf
Einige Dutzend Funktionäre und Wahlhelfer hatten sich Donnerstagnachmittag im Zentrum der Landeshauptstadt versammelt, um noch einmal Schwung für die letzten Stunde der Wahlkampagne zu nehmen. Aus Wien kam eine kleine Abgeordneten-Delegation zur Unterstützung, der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi warb in seinen kurzen Begrüßungsworten dafür, dass seine Partei in Regierungsverantwortung bleibt: "Es braucht ganz starke Grüne in der Landesregierung."
Alle anderen haben nur alte Rezepte
Diese Meinung vertrat wenig überraschend auch das Spitzenpersonal bei der Wahl: "Wir wollen am Sonntag den Auftrag zum Anpacken", tönte Mair und warnte gleichzeitig vor einer Stimme für die SPÖ, indem er deren Spitzenkandidaten ins Visier nahm: "Georg Dornauer ist eine Klimarettung kein Anliegen." Ohnehin hätte Schwarz-Rot nur alte Rezepte für neue Herausforderungen, das könne nicht funktionieren. Die NEOS reihte Mair in die gleiche Liga ein.
Die Richtungsentscheidung am kommenden Sonntag besteht für den Spitzenkandidaten darin, ob es ein Zurück in ein altes System gebe oder einen Aufbruch in ein neues System. Die Grünen stünden für letzteres bereit. Das gelte sowohl für eine Zusammenarbeit mit der ÖVP als auch für eine neue Konstellation.
"Sind noch lange nicht am Ende"
Die Listenzweite Petra Wohlfahrtstätter war bemüht, Optimismus zu verbreiten: "Wir sind mit unserem Projekt Grün noch lange nicht am Ende." Im Wahlkampf habe sie fast nur freundliche Gesichter gesehen. Am Beginn sei man manchmal auf etwas Zurückhaltung gestoßen, in den vergangenen 14 Tagen habe sich aber sehr viel gedreht.
Inhaltlich dominierte beim Abschluss die Energiewende, die nach Darstellungen der Grünen nur ihr ehrliches Anliegen sei. Die anderen säßen im Haus beim Essen, während der Dachstuhl brenne und dächten sich, es werde schon nichts passieren. Zweiter Fokus war das Soziale, Anliegen wie der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung wurden einmal mehr dargebracht. Abgeschlossen wurde der Auftakt mit einem Rad-Corso.
Den Grünen folgen mit ihrem letzten größeren (Medien-)Event vor dem Wahlsonntag Freitagmittag die NEOS, die ÖVP ist am Nachmittag an der Reihe, die FPÖ am Abend. Am längsten Zeit lassen sich Liste Fritz und SPÖ, die am Samstag ihre Kampagnen offiziell zum Abschluss bringen.
Zusammenfassung
- Bei dem Freiluft-Treffen am Innsbrucker Marktplatz warnte Spitzenkandidat Gebi Mair eindringlich vor einem Comeback von Schwarz-Rot und betonte die Regierungsbereitschaft der Grünen, sowohl in einer Konstellation mit der ÖVP als auch in einer ohne.
- Die Grünen stünden für letzteres bereit.
- Inhaltlich dominierte beim Abschluss die Energiewende, die nach Darstellungen der Grünen nur ihr ehrliches Anliegen sei.