Anwalt: Kremlgegner Kara-Mursa in Strafzelle überführt
Prochorow, der inzwischen aus Russland geflohen ist, hält Kontakt zu Kara-Mursa. Einen Tag zuvor wurde bereits Ilja Jaschin, ein enger Mitstreiter des in Haft zu Tode gekommenen Oppositionellen Alexej Nawalny, mit der gleichen Strafe belegt.
Die Verlegung in solche Strafzellen sind häufig genutzte Schikanen der Gefängnisverwaltung speziell für politische Gefangene. Die Bedingungen dort sind besonders hart. Die Zelle ist sehr beengt, die Benutzung der Betten nach dem Wecken verboten, der tägliche Spaziergang im Hof beschränkt. Zudem ist beispielsweise nur ein kurzes Treffen mit Verwandten im Halbjahr erlaubt - und auch dies nur mit Erlaubnis der Verwaltung.
Kara-Mursa war im April 2023 unter dem Vorwurf des Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. International gilt er als politischer Gefangener. Seit Jahren kritisierte er die Politik von Kremlchef Wladimir Putin und auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der 42-Jährige ist nach mehreren Giftanschlägen gesundheitlich schwer angeschlagen.
Zusammenfassung
- Wladimir Kara-Mursa wurde in einer sibirischen Strafkolonie für sechs Monate in eine Zelle mit erschwerten Haftbedingungen verlegt. Der formale Grund war, dass er seine Hände für einige Sekunden vom Rücken genommen hatte.
- Kara-Mursa wurde im April 2023 wegen Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt. Er gilt international als politischer Gefangener und ist gesundheitlich schwer angeschlagen.
- Ilja Jaschin, ein Mitstreiter des verstorbenen Oppositionellen Alexej Nawalny, wurde ebenfalls mit der gleichen Strafe belegt.
