Mattle: "Tiwag sehr sauber und gut aufgestellt"

Der ÖVP-Spitzenkandidat der Tirol-Wahl, Anton Mattle, gab sich im Newsroom LIVE-Interview bezüglich des Zustands der Tiwag und der Strompreisbremse des Bundes positiv. Für die Tiroler:innen will er in Zukunft einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung.

Mit dem Publikwerden der Turbulenzen bei der Wien Energie habe man mit der Tiwag Gespräche geführt, sagt der ÖVP-Spitzenkandidat bei der Tiroler Landtagswahl, Anton Mattle. Die Tiwag sei aber auch in einer besseren Situation als die Wien Energie, da sie "sehr viel Eigenproduktion" habe.

Garantien für Wien Energie Bundesaufgabe

Der Wien Energie wolle man als Land Tirol finanziell aber nicht unter die Arme greifen, der Bund stehe herbei zur Verfügung und das sei auch "ein guter Weg." Die "Garantien sind immer Aufgabe des Bundes", so Mattle.

Einblicke in die Termingeschäfte der Tiwag könne man nur begrenzt geben - was aktienrechtlich veröffentlicht werden könne, werde auch veröffentlicht. Mattle versichert jedoch, dass die Tiwag "da sehr sauber und gut aufgestellt" sei.

Mit Strompreisbremse "prinzipiell zufrieden"

Mit der Strompreisbremse gibt sich Mattle "prinzipiell zufrieden", vor allem weil im zweiten Schritt eine soziale Staffelung angedacht sei. Dennoch moniert Mattle, dass die Deckelung auf 10 Cent zumindest für Tirol ein sehr niedriger Betrag sei - das entspreche derzeit dem, was Tiwag-Kund:innen zahlen würde. Man befinde sich jedoch mit dem Bund in Verhandlungen, ob man sich andere Leistungen anschauen könne.

Kritik gab es in der Vergangenheit an den Summen der Corona-Fördergelder, die zu einem Gutteil nach Tirol flossen. Mattle verteidigte diese Zahlungen, wären sie doch von Steuerberaten freigegeben und die Anträge geprüft worden - "Geld so einfach ausgegeben hat da niemand". Zudem sei der Bund für die Förderungen verantwortlich und nicht Tirol.

"Energierettung Tirols nicht in Windkraft"

Nachdem Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf PULS 24 kritisierte, dass man in Tirol eher Berge wegsprengen als Windräder baue, meinte Mattle, dass er durchaus "technologieoffen" sei. Wenn Gemeinden Windräder bauen wollten, könnten sie das durchaus machen. Er gab aber zu Bedenken, dass großes Potential vor allem in Naturschutzgebieten und die "Energierettung Tirols nicht in der Windkraft", sondern in Sonne und Wasser liege.

Die Zukunft des Wintertourismus sah Mattle gelassen - er mache sich "nicht ganz große Sorgen". Man würde dennoch entsprechend auf die Klimaerwärmung reagieren, auch angebotsseitig. Schifahren bleibe aber eines der wichtigsten Angebote. Außerdem machten der Seilbahnbetrieb und die Beschneiung nur 1,02 Prozent des österreichischen Energieangebots aus. Mit dem Elektro-Betriebe seien die Seilbahnen zudem im Sinne des 21. Jahrhunderts.

Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung

Einen familienpolitischen Schwerpunkt will Mattle mit einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung setzen. Familien "suchen Sicherheit", wie er auf vielen Touren durch Tirol mitbekomme. Die Flexibilität sei für ihn durchaus machbar, gibt aber die Herausforderung bei der Mitarbeiterinnensuche zu.

Bezüglich der Ermöglichung von Abtreibungen setzt Mattle darauf, dass "gut aufgeklärt wird" und dass der Zugang zu Verhütungsmitteln "leicht und einfach" sei. Für Mattle könnten Abtreibungen auch in Ambulatorien durchgeführt werden, es sei jedoch eine schwierige Diskussion mit Mediziner:innen.

Keine Koalition mit FPÖ

Bei der möglichen Koalitionsfrage will sich Mattle nicht in die Karten schauen lassen. Die Entscheidung sei am Wahlabend zu treffen, wenn die Zahlen vorliegen würden. Eine Koalition mit der FPÖ schloss Mattle allerdings aus. Der "politische Stil" und wie man miteinander umgehe seien die Gründe dafür. Außerdem habe ihn die Aussage von FPÖ-Chef Herbert Kickl zum Klimawandel "schon sehr verwundert".

Einen Rückzug bzw. eine Rückkehr in sein Unternehmen infolge eines schlechten Ergebnisses am Wahlabend schloss Mattle aus: "Die Sache mit der Politik und dem Landeshauptmann sind das Meinige".

ribbon Zusammenfassung
  • Der ÖVP-Spitzenkandidat der Tirol-Wahl, Anton Mattle, gab sich im Newsroom LIVE-Interview bezüglich des Zustands der Tiwag und der Strompreisbremse des Bundes positiv.
  • Für die Tiroler:innen will er in Zukunft einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung.