Babler hat keine Angst vor "fliehenden Millionären"
Fünf Familien würden in Österreich so viel Vermögen besitzen wie 4,5 Millionen Menschen in der Republik, erklärte SPÖ-Chef Andreas Babler am Dienstag im PULS 24 Sommergespräch mit Anchor Meinrad Knapp und leitete damit zu einem Kernthema der Sozialdemokraten über: der Vermögenssteuer.
Das sei "wie in der Monarchie", fügte er an. Es brauche daher einen "kleinen, solidarischen Beitrag", damit auch Gerechtigkeit herrscht, so Babler.
Mehr lesen: "Stimmung gegen Asylwerber": Babler verteidigt Mindestsicherung
Auf die Frage, ob Babler es "unmoralisch" fände, wenn Menschen in Österreich Millionen von Euro besitzen, sagte der SPÖ-Chef: "Das soll keine Neid-Debatte sein". Einige könnten es sich in Österreich "richten" und würden "weniger leisten" als jene, die jeden Tag aufstehen, weil sie arbeiten gehen.
Die Superreichsten würden maximal "20 bis 22 Prozent" ihres Einkommens an Steuern abliefern, wogegen Arbeiter oder Angestellte "rund 40 Prozent abliefern".
Video: Andreas Babler im PULS 24 Sommergespräch
"Wohin sollen sie den fliehen?"
Angst davor, dass große Milliardäre wie etwa die Familie Mateschitz, die in Österreich auch Arbeitsplätze schafft, sich in einem anderen Land niederlassen, hat Babler nicht. "Wohin sollen die Superreichsten fliehen? Österreich hat die niedrigste Vermögensbesteuerung im Vergleich zu der Schweiz oder Deutschland. Es gibt ja keinen Grund, woanders hinzugehen."
Die Erbschafts- und Vermögenssteuer sind eine Kernforderung des SPÖ-Chefs im Wahlkampf. Dabei sollen Multimillionär:innen noch mehr zahlen müssen, Eigenheimbesitzer:innen dafür weniger.
Zusammenfassung
- Das SPÖ-Kernthema der Reichensteuer hatte Andreas Babler im PULS 24 Sommergespräch am Dienstag erneut zur Ansprache gebracht.
- In Österreich würde es derzeit "wie in der Monarchie" zugehen, erklärte er.
- Mit den "Superreichsten" und deren Steuerlast ging er hart ins Gericht.
- Angst, dass dadurch Unternehmer den Standort wechseln könnten, hat er nicht. "Wohin sollen sie denn fliehen?", so Babler.