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Afghanistan: Keine Pressefreiheit unter den Taliban

In Afghanistan sind seit der erneuten Machtübernahme der islamistischen Taliban im August 2021 nach UN-Angaben mehr als 250 Journalisten willkürlich verhaftet worden. Das schreibt die UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) in einem neuen Bericht und spricht von einem "Umfeld der Zensur" für Medienschaffende in dem Land.

Gleichzeitig hat UNAMA von August 2021 bis September 2024 nach eigenen Angaben 130 Fälle von Folter und Misshandlungen sowie 75 Fälle von Einschüchterungen von Journalisten in dem Land dokumentiert.

Vor allem weibliche Medienschaffende seien starken Repressionen ausgesetzt. Dennoch sei die Zahl der Journalistinnen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen, nachdem kurz nach der Machtübernahme der Taliban mehr als 80 Prozent der Journalistinnen ihre Arbeit verloren hatten.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Afghanistan auf Platz 178 von 180. Beobachtern zufolge versuchen die autoritär regierenden Taliban eine Medienlandschaft zu schaffen, die nur ihre Ansichten widerspiegelt und ihren Interessen dient. Auch die schwindende Unterstützung aus dem Ausland setze dem Mediensektor in dem Land stark zu, so UNAMA.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 wurden in Afghanistan mehr als 250 Journalisten willkürlich verhaftet, was laut UNAMA zu einem Umfeld der Zensur geführt hat.
  • Von August 2021 bis September 2024 dokumentierte die UN-Mission 130 Fälle von Folter und Misshandlungen sowie 75 Einschüchterungen von Journalisten, wobei weibliche Medienschaffende besonders betroffen sind.
  • Afghanistan liegt auf Platz 178 der Pressefreiheit, da die Taliban eine Medienlandschaft schaffen wollen, die nur ihre Ansichten widerspiegelt, während die Unterstützung aus dem Ausland schwindet.