APA/APA/dpa/Carsten Koall

AFD-Chef "auf Intensivstation", aber ansprechbar

AfD-Chef Tino Chrupalla wird nach Angaben seines Büros weiterhin intensivmedizinisch in einem Ingolstädter Krankenhaus behandelt. Der Parteichef liege "weiterhin auf der Intensivstation", sei aber nach wie vor ansprechbar, sagte ein Sprecher. Die Polizei widerspricht derweil Gerüchten über eine Attacke.

Die AfD spricht von einem "tätlichen Vorfall" und einer "Einstichstelle", will aber nicht konkreter werden. Die Polizei kann bisher beides nicht bestätigen.

Was genau zur Krankenhaus-Einweisung Chrupallas führte, ist immer noch unklar. Der AfD-Chef hatte am Mittwoch eine Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt besucht. Vor Beginn einer geplanten Rede musste er hinter der Bühne medizinisch versorgt werden und kam dann in die Klinik. Chrupalla soll über Übelkeit, Krämpfe und Schwindel geklagt haben.

Polizei widerspricht Gerüchten

Die Polizei hatte mitgeteilt, dass zu diesem Zeitpunkt "eine offensichtliche Verletzung nicht erkennbar" gewesen sei. Auch eine angebliche "Spritze", wie von manchen Medien berichtet, sei nicht gefunden worden, betonte die Polizei: "Diese Aussage können wir nach derzeitigem Ermittlungsstand und nach Vernehmung mehrerer Zeugen nicht bestätigen."

"Wir bitten darum, von Spekulationen & der Verbreitung von Falschnachrichten Abstand zu nehmen", so die Ermittlungsbehörden.

Staatsanwaltschaft ermittelt, kein Hinweis auf Attacke aus Publikum

Weiter hieß es: "Um die näheren Umstände dieses medizinischen Vorfalls abzuklären, wurden die weiteren Ermittlungen durch die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt übernommen." Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt sagte am Donnerstagmorgen, es gebe keinen neuen Erkenntnisstand.

Nach "Spiegel"-Informationen wurde mindestens eine Pinnwandnadel gefunden und sichergestellt. Ob der Fund im Zusammenhang mit dem Vorfall steht, ist derzeit offen und Gegenstand weiterer Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft. Das sichergestellte Material soll nun kriminaltechnisch untersucht werden.

Die Polizei hat aber auch weiterhin keine Hinweise auf einen tätlichen Angriff aus dem Publikum auf den AfD-Chef. Soweit bisher bekannt, hätten sich die Ereignisse hinter der Bühne abgespielt.

ribbon Zusammenfassung
  • AfD-Chef Tino Chrupalla wird nach Angaben seines Büros weiterhin intensivmedizinisch in einem Ingolstädter Krankenhaus behandelt. Er sei aber ansprechbar.
  • Vor Beginn einer geplanten Wahlkampf-Rede in Ingolstadt musste er hinter der Bühne medizinisch versorgt werden und kam dann in die Klinik.
  • Die AfD spricht von einem "tätlichen Vorfall" und einer "Einstichstelle", will aber nicht konkreter werden. Die Polizei kann bisher beides nicht bestätigen.
  • Chrupalla soll über Übelkeit, Krämpfe und Schwindel geklagt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut "Spiegel".
  • Eine "Spritze", wie von manchen Medien berichtet, wurde nicht gefunden. Dafür eine Pinnwandnadel, sie wird untersucht.
  • Die Polizei hat demnach weiterhin keine Hinweise auf einen tätlichen Angriff aus dem Publikum auf den AfD-Chef.