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Acht Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine

Bei russischen Angriffen auf Ziele im Osten der Ukraine und in der südwestlichen Hafenstadt Odessa sind nach ukrainischen Angaben mindestens acht Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Bei Raketenangriffen auf die Stadt Pokrowsk in der östlichen Region Donezk wurden laut Gouverneur Wadym Filaschkin am Montag mindestens vier Menschen getötet und 34 weitere verletzt, darunter zwei Kinder.

Filaschkin zufolge beschossen die russischen Truppen die Stadt Pokrowsk mit zwei Iskander-M-Raketen und zerstörten mehrere Häuser. Es handle sich um einen der größten feindlichen Angriffe auf Zivilisten in jüngster Zeit. Seinen Angaben zufolge wurde zudem ein Mann bei einem russischen Angriff auf die Stadt Kurachowe weiter südlich getötet. "Die Russen haben die Stadt mit einer Lenkrakete angegriffen und eine Infrastruktureinrichtung beschädigt", sagte der Gouverneur, ohne nähere Angaben zu machen.

Russland hatte die ukrainische Region Donezk zusammen mit drei anderen teilweise besetzten Regionen Ende 2022 für annektiert erklärt. Die Industrieregion Donezk wurde schon seit 2014 in Teilen durch vom Kreml unterstützte Separatisten kontrolliert.

In der Hafenstadt Odessa im Südwesten der Ukraine wurde ein Lagerhaus bei einem russischen Angriff von einem Marschflugkörper getroffen. Nach ukrainischen Behördenangaben wurden dabei vier Menschen verletzt. Zudem brach auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern ein Feuer aus, wie Gouverneur Oleh Kiper mitteilte. Die Feuerwehr bemühe sich, eine Ausbreitung des Feuers auf das ganze Gebäude zu verhindern.

AFP-Journalisten vor Ort sahen am Montag in der Früh hohe Rauchsäulen über einem Gewerbegebiet in der Nähe des Zentrums. Die für den ukrainischen Export wichtige Hafenstadt Odessa wird immer wieder von russischen Raketen und Drohnen getroffen.

In der benachbarten Region Cherson, die teilweise von russischen Truppen besetzt ist, trafen Lenkbomben ein von der Ukraine kontrolliertes Gebiet. Dabei wurde ein 40 Jahre alter Mann getötet, wie die örtlichen Behörden erklärten.

In der nordöstlichen Region Charkiw starben zwei Menschen, als ihr Auto auf eine russische Anti-Panzer-Mine in der Nähe des Grenzdorfs Lypzi fuhr, wie der Gouverneur mitteilte. Zudem dauerten in der Region Donezk die Kämpfe um das Dorf Nowooleksandriwka nahe der Stadt Awdijiwka an, wie die ukrainische Armee mitteilte.

Die Ukraine warf Russland unterdessen vor, zunehmend verbotene gefährliche Chemikalien wie Tränengas einzusetzen. Im Mai seien 715 Fälle gezählt worden, in denen russische Soldaten "gefährliche chemische Verbindungen" eingesetzt hätten, teilte die ukrainische Armee am Montag mit. Dies seien 271 Fälle mehr als im Monat April. Die russische Armee nutze Drohnen, um Tränengasgranaten abzuwerfen, die normalerweise von der Polizei zur Auflösung gewaltsamer Proteste eingesetzt würden.

Medizinische Einrichtungen hätten 1.385 Fälle gezählt, in denen Soldaten entsprechende Symptome unterschiedlicher Stärke aufgewiesen hätten, erklärte die Armee. Die Chemiewaffenkonvention verbietet den Einsatz von Tränengas als "Kriegsmittel", erlaubt aber den Einsatz durch Sicherheitskräfte.

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hatte im Mai erklärt, es sei "äußerst besorgniserregend", dass im Ukraine-Krieg möglicherweise Chemikalien als Waffen eingesetzt worden seien. Ihr vorliegende Vorwürfe über den mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen seien jedoch "unzureichend belegt". Laut der Organisation beschuldigten sich Russland und die Ukraine gegenseitig des Chemiewaffen-Einsatzes.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei russischen Angriffen in der Ukraine wurden mindestens acht Menschen getötet und zahlreiche verletzt. In Pokrowsk, Region Donezk, starben vier Menschen und 34 wurden verletzt, darunter zwei Kinder.
  • In Odessa wurde ein Lagerhaus von einem Marschflugkörper getroffen, wobei vier Menschen verletzt wurden. Ein Feuer brach auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern aus.
  • Die Ukraine wirft Russland den Einsatz verbotener Chemikalien wie Tränengas vor. Im Mai wurden 715 Fälle gezählt, was eine Zunahme von 271 Fällen im Vergleich zum April darstellt.