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"Abscheuliche" Parolen bei pro-palästinensischen Demos in Sydney

Bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in Sydney riefen Demonstrant:innen antisemitische Parolen. Der australische Premierminister Anthony Albanese verurteilte die "schrecklichen" Slogans. Nun ermittelt die Polizei.

Das Opernhaus in Sydney erleuchtete am Montagabend in Solidarität mit Israel nach den Angriffen der islamistischen Hamas in weiß und blau. Davor wurden  antisemitische Parolen laut.

Eine pro-palästinensische Kundgebung wanderte vom Rathaus in Sydney bis zum Opernhaus. Laut den Organisatoren, der Palestine Action Group, habe man so gegen die Unterstützung Australiens für Israel demonstrieren wollen. Vor dem Opernhaus eskalierte der Protest allerdings zumindest für einige Minuten.

Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen, wie Teilnehmende u.a. "Vergast die Juden" rufen.

Polizei ermittelt

Der australische Premierminister Anthony Albanese verurteilte die pro-palästinensische Demonstration, die Aufnahmen von der Kundgebung seien "entsetzlich", sagte er gegenüber Sky News. Er sei von Anfang an gegen die Demonstration gewesen. 

Ähnlich äußerte sich auch der Premierminister von New South Wales (NSW), Chris Minns: Die Szenen vor dem Opernhaus seien "abscheulich". Er warnte, dass jedem, der bei "rassistischer Verunglimpfung oder Aufstachelung zu Hass oder Gewalt" erwischt werde, eine Anklage drohe. Die australische Polizei leitete Ermittlungen gegen die Kundgebung ein.

Organisatoren relativieren Vorfall

In einer Aussendung in den sozialen Medien verteidigte die Palestine Action Group ihr Recht auf Protest. Bei den "abscheulichen, antisemitischen Teilnehmenden" habe es sich um eine kleine Gruppe von vor allem jungen Menschen gehandelt. Sie seien aufgefordert worden, die Kundgebung zu verlassen. 

"Langjährige palästinensische Organisatoren und Aktivisten, palästinensische, arabische und muslimische Älteste, die an der Demonstration teilnahmen, waren angewidert und bedauerten die Aktion", hieß es weiter. Sie seien eine anti-rassistische und anti-koloniale Bewegung.

Für Sonntag sei eine weitere Kundgebung geplant. 

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in Sydney riefen Demonstrant:innen antisemitische Parolen.
  • Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen, wie Teilnehmende u.a. "Vergast die Juden" rufen.
  • Der australische Premierminister Anthony Albanese verurteilte die "schrecklichen" Slogans.
  • Die australische Polizei leitete Ermittlungen gegen die Kundgebung ein.
  • Bei den "abscheulichen, antisemitischen Teilnehmenden" habe es sich um eine kleine Gruppe von vor allem jungen Menschen gehandelt, so die Organisatoren der Demonstration.