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17 Hamas-Geiseln freigekommen, 13 weitere sollen folgen

Am dritten Tag der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen einem Medienbericht zufolge 13 weitere Geiseln der Hamas freikommen.

Wie die Nachrichtenseite "ynet" Sonntag früh unter Berufung auf israelische Beamte berichtete, legte die Hamas Israel eine Liste von 13 Geiseln vor, die am Sonntag freigelassen werden sollen. Demnach sei zu erwarten, dass sich diesmal auch US-amerikanische Staatsbürger darunter befinden, hieß es.

Am Vorabend war eine zweite Gruppe von 17 Geiseln freigekommen. Im Gegenzug wurden 39 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen.

Rund 200 Geiseln noch bei Hamas

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu hatte am frühen Sonntagmorgen mitgeteilt, man habe eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die am Sonntag freikommen sollen. Um wie viele Geiseln es sich handelte, war jedoch nicht gesagt worden. Nach Informationen von "ynet" sollen dieses Mal Familienmitglieder nicht getrennt werden, wie es bei der zweiten Gruppe der Fall gewesen sei.

Nachdem am Freitag eine erste Gruppe freigekommen war, befinden sich jetzt noch rund 200 Geiseln in den Händen der Hamas.

Familie Tal Shohams wieder in Österreich

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich am Sonntag auf X (ehemals Twitter) froh darüber, dass auch die Familie Tal Shohams - Frau und Kinder - wieder in Freiheit und Sicherheit ist. Nehammer hatte bei seinem Solidaritätsbesuch in Israel im Oktober den Vater des israelisch-österreichischen Doppelstaatsbürgers getroffen.

"Unsere Gedanken sind weiterhin bei Tal Shoham, der immer noch von der Hamas als Geisel gehalten wird. Die Forderung bleibt aufrecht: Alle Geiseln müssen von der Hamas freigelassen werden", so der Kanzler.

Hamas meldet Tod von vier Anführern

Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas bestätigte unterdessen den Tod von vier Anführern während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen. Die Izz el-Deen al-Qassam-Brigaden bestätigten am Sonntag den Tod von Ahmed Al-Gandur, militärischer Anführer im Norden des Gazastreifens, sowie von drei weiteren hochrangigen Kämpfern. Israelischen Medien zufolge war unter den Getöteten auch Ayman Sijjam, Anführer der Raketeneinheit der Brigaden.

Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind auch 61 Lastwagen in dem bis zur Feuerpause heftig umkämpften Norden des Küstenstreifens eingetroffen. Es ist die größte Lieferung dieser Art seit Beginn des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel in den nördlichen Gazastreifen. Der Palästinensische Rote Halbmond habe die Lastwagen erfolgreich dorthin gefahren, teilte die Hilfsorganisation am Samstagabend mit.

Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds haben israelische Streitkräfte einen Bauern im Flüchtlingslager Maghasi im Zentrum des Gazastreifens erschossen und einen weiteren verletzt.

Pro-Palästina-Demo in Wien

In Wien nahmen am Samstag nach Angaben der Veranstalter ungefähr 6000 bis 7000 Menschen an einer "Pro Palästina Großdemo Wien" teil. Hauptforderungen waren ein permanenter Waffenstillstand und der Einlass humanitärer Hilfsmittel. Die österreichische Regierung wurde aufgefordert, "keinen Unterschied zwischen menschlichen Leben zu machen, unabhängig ob israelisches oder palästinensisches Leben". Nach Polizeiangaben verlief die Kundgebung ruhig.

ribbon Zusammenfassung
  • Am dritten Tag der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen einem Medienbericht zufolge 13 weitere Geiseln der Hamas freikommen.
  • Am Vorabend war eine zweite Gruppe von 17 Geiseln freigekommen.
  • Im Gegenzug wurden 39 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen.
  • Nachdem am Freitag eine erste Gruppe freigekommen war, befinden sich jetzt noch rund 200 Geiseln in den Händen der Hamas.