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Zu pro-palästinensisch: Keine Belvedere 21-Schau

Heute, 15:14 · Lesedauer 2 min

Eine Soloausstellung mit Arbeiten von Rabbya Naseer kommt doch nicht im Belvedere 21 zustande. Die Auszeichnung mit dem Belvedere Art Award im Vorjahr sah für die gebürtige Pakistanerin eine solche von März bis Juni vor, scheitert nun aber an unterschiedlichen Vorstellungen. Naseer schlug dem Belvedere laut der "Presse" vier Konzepte vor, sagte aber letztlich ab, weil diese vom Belvedere als zu aufwendig in der Produktion oder zu pro-palästinensisch erachtet wurden.

Sie sei keine Aktivistin, könne aber vor den Ereignissen in Gaza nicht ihre Augen verschließen, sagte Naseer der Zeitung. Zuletzt schlug sie vor, einen Tanz zu erlernen und diesen Vorgang im Ausstellungsraum zu projizieren. Dieser Tanz ("Dabke") wird heute als Artikulation des palästinensischen Widerstands eingesetzt. Am Ende sei nur noch eine kleine, harmlose Retrospektive gewünscht gewesen, was sie zu einer Absage veranlasste.

Belvedere-Direktorin Stella Rollig sagte gegenüber der "Presse", dass sie die Absage überrascht habe. Die Vorbereitungen seien schon weit fortgeschritten gewesen. Doch: "Wir möchten in dieser disparaten, leidvollen Situation nicht eine Ausstellung präsentieren, die nur eine Seite der Konfliktparteien ausdrückt", erklärte sie.

Naseer lebt und arbeitet in Wien und Lahore, lehrt unter anderem an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist für interdisziplinäre, kollaborative Praxis bekannt, welche international ausgestellt wurde.

Zusammenfassung
  • Die geplante Soloausstellung von Rabbya Naseer im Belvedere 21 wurde abgesagt, da ihre Konzepte als zu aufwendig oder zu pro-palästinensisch empfunden wurden.
  • Naseer schlug unter anderem vor, den palästinensischen Widerstandstanz 'Dabke' zu zeigen, was letztlich zur Absage führte.
  • Belvedere-Direktorin Stella Rollig erklärte, dass eine einseitige Darstellung in der aktuellen Konfliktsituation nicht gewünscht sei.