Wegscheider ab September nicht mehr ServusTV-Intendant
Wer Wegscheider nachfolgen soll, ist offen. Als General Manager agiert Goetz Hoefer. Wegscheider stand seit 2016 an der Spitze des Privatsenders und führte ihn u.a. dank teurer Sportrechte und einer traditionell-ländlichen Ausrichtung zum quotenstärksten Privatsender des Landes. 2024 betrug der Marktanteil 5,3 Prozent.
Mit seinem Wochenkommentar "Der Wegscheider" beschäftigt er bereits seit Jahren Gerichte. Ursprünglich hatte die Medienbehörde KommAustria fünf Verstöße gegen das Objektivitätsgebot des Audiovisuellen Mediendienste-Gesetzes erkannt, allen voran im Zusammenhang mit der Behandlung der Coronapandemie. Das Bundesverwaltungsgericht hatte daraufhin diesen Bescheid aufgehoben, allerdings dabei die Objektivität des gesamten Senders und nicht der einzelnen Sendungen geprüft, wie der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) im Juni des Vorjahres feststellte. Daher sei der Fall erneut zu prüfen.
Wegscheider gründete Mitte der 90er-Jahre den Vorgänger von ServusTV. Er hob Salzburg TV aus der Taufe, als Privatfernsehen in Österreich per Gesetz noch nicht erlaubt war. Erst 2002 erhielt der Sender eine Lizenz. Fünf Jahre später übernahm das Red Bull Media House den Sender und machte daraus ServusTV. Wegscheider verließ den Privatsender für mehrere Jahre, kehrte 2014 aber als Infochef zurück. Zwei Jahre später stieg er zum Intendanten auf.
Zusammenfassung
- Ferdinand Wegscheider wird im September seine Rolle als Intendant von ServusTV beenden, bleibt jedoch als Berater und Kommentator erhalten.
- Unter seiner Leitung seit 2016 erreichte ServusTV einen Marktanteil von 5,3 Prozent im Jahr 2024 und wurde der quotenstärkste Privatsender Österreichs.
- Wegscheiders Kommentar 'Der Wegscheider' sorgte wegen Verstößen gegen das Objektivitätsgebot für juristische Kontroversen, die erneut geprüft werden.