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Tiroler Volksschauspiele mit Adler-Gedenken, Schrott-Rede

Die Tiroler Volksschauspiele in Telfs stellen die diesjährige Spielsaison unter anderem unter das Zeichen des Gedenkens an die im Jänner verstorbene österreichische Schriftstellerin Helena Adler. Die "verdichtete Neuauflage" des letztjährigen Hauptstücks "7 Todsünden", bei dem Adler für die "Trägheit" verantwortlich zeichnete, werde ganz ihr gewidmet, sagte der künstlerische Leiter des Festivals, Gregor Bloéb, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Telfs.

Zudem werde der Schriftsteller, Lyriker und Literaturwissenschafter Raoul Schrott eine Rede beim Eröffnungsfestakt am 6. Juli halten, nannte Bloéb einen weiteren großen Namen, der heuer in Telfs aufschlagen wird. In seiner Rede gehe es aller Voraussicht nach um "die Geschichte des Theaters und damit verbunden um das Thema Gerechtigkeit", assistierte ihm der Dramaturg der Volksschauspiele, Florian Hirsch.

Ein weiterer "Weltstar" in Telfs - wie Bloéb ihn bezeichnete - werde sein Bruder Tobias Moretti sein, der nach 33 Jahre zu den Volksschauspielen zurückkehre. Dieser schlüpfe - wie bereits im Februar verkündet - in die Rolle des Adam in dem diesjährigen Hauptstück "Der zerbrochne Krug" von Heinrich von Kleist, das am 1. August seine Premiere feiert. Sämtlich Vorstellungen sind bereits ausverkauft, wie Bloéb erfreut betonte: "Aber es ist gelungen, die Besucherplätze aufzustocken und außerdem noch zwei weitere Zusatzvorstellungen einzuschieben."

Moretti, der für den Adam wie geschaffen sei, stehe heuer jedenfalls viel Jugend zur Seite, berichtete Bloéb: "Wir haben in diesem Jahr ein großes Jugendcasting gemacht und dabei wirklich großartige junge Schauspielerinnen und Schauspieler gefunden." Mit dabei auch: Bloéb-Tochter Josephine Bloéb, die ebenfalls aus einer Schauspielerfamilie stammende Annalena Hochgruber und Moretti-Sohn Lenz, der seit der Spielzeit 2023/24 dem Ensemble des Deutschen Theaters Berlin angehört. Moretti konnte die Rolle als Ruprecht in "Der zerbrochne Krug" ergattern, Hochgruber jene der Eve.

Die Vielfalt und Vielzahl der Stimmen und der Talente sei überhaupt der Wesenskern der Tiroler Volksschauspiele schlechthin, erklärte Autor und Regisseur Thomas Gassner, der Regie bei "Fern von Europa" von Sepp Schluiferer führt. In diesem wolle er "acht Tiroler Volkstheaterbühnen" in einem Stück zusammenbringen, was eine "enorme schauspielerische Breite" ermögliche. "In Telfs geht es eben nicht nur um die Weltstars, sondern auch um die Schauspieler und die Leute vor Ort", nahm er den Faden von Bloéb auf und spann ihn weiter.

Auf einer ganz ähnlichen Ebene spielten sich die "Jungen Tiroler Volksschauspiele" ab, die von Daniela Oberrauch geleitet und pädagogisch geführt werden. "Ich habe die Ehre, mit 18 tollen, jungen Volksschauspielern und Volksschauspielern arbeiten zu können", sagte sie. Dieses Konzept sei zudem auch dynamisch und bringe neue Möglichkeiten hervor: "Eine der jungen Schauspielerinnen der letzten Jahre ist in diesem Jahr zu meiner Regieassistentin aufstiegen", berichtete Oberrauch. Die heurigen Volksschauspiele dauern bis zum 17. August.

(S E R V I C E - www.volksschauspiele.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Die Tiroler Volksschauspiele in Telfs gedenken der im Januar verstorbenen Schriftstellerin Helena Adler mit einer Neuauflage des Hauptstücks '7 Todsünden'.
  • Tobias Moretti kehrt nach 33 Jahren zurück und spielt Adam in 'Der zerbrochne Krug', dessen Premiere am 1. August stattfindet. Alle Vorstellungen sind bereits ausverkauft, aber zusätzliche Plätze und Vorstellungen wurden organisiert.
  • Die diesjährigen Volksschauspiele dauern bis zum 17. August und beinhalten ein großes Jugendcasting, das neue Talente wie Josephine Bloéb, Annalena Hochgruber und Lenz Moretti hervorbrachte.