Tiroler Landesmuseen-Interimsleiter Berger will gestalten
Seine ihm dafür bleibende Zeit schätzte Berger auf APA-Nachfrage auf ein "dreiviertel bis ein Jahr ein". Je schneller die Bestellung eines neues Direktors bzw. Geschäftsführers vonstatten gehe, desto besser sei es jedoch, so Berger. "Es soll auf alle Fälle möglichst knapp sein", wünschte er sich am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Der auf seine Zeit folgende Übergang an den neuen Direktor oder die neue Direktorin solle dann aber "reibungslos und harmonisch funktionieren", fügte er hinzu.
Um das zu gewährleisten möchte Berger neben der Forcierung des Ferdinandeum-Umbaukonzeptes noch weitere und aus seiner Sicht notwendige Schwerpunkte für die Landesmuseen-Zukunft etablieren. So will er beispielsweise auch bei der Neukonzeptionierung des Landesmuseen-Hauses Zeughaus das Thema Nachhaltigkeit ins Spiel bringen. "Wir müssen dort bei Sonderausstellungen beispielsweise verstärkt auf wiederverwendbare Module setzen", strich Berger heraus.
Auch auf inhaltlicher Ebene im Museumsbereich will Berger Akzente setzen. "Ich möchte die eigenen Museumsbestände noch mehr in internationale Beziehung setzen." Außerdem sollen "Leitbilder erarbeit werden", so Berger. "Es muss noch klarer werden, welches Haus wofür steht", sagte der Interims-Leiter dazu. Auch das Ausstellungsjahr 2024 wolle er mit seinem Team bereits planen, gab er zu Protokoll.
Nicht zuletzt gelte es außerdem im Bereich des Landesmuseen-Personals anzusetzen, erklärte Berger. Dort habe es in letzter Zeit "eine gewisse Fluktuation gegeben". Außerdem müssten die dort "entstandene Wunden geheilt und Gräben überwunden werden".
Der bisherige Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen, Peter Assmann, war im Oktober überraschend abgetreten. Die Auflösung des Vertrages erfolgte einvernehmlich und auf persönlichen Wunsch des Geschäftsführers, hieß es laut Land Tirol. Ab 1. November übernahm Berger, bis dahin Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, bis zur Bestellung der neuen Geschäftsführung den Posten.
Vor dem Rücktritt Assmanns hatte es aufgrund des Umbaus des Ferdinandeums Differenzen zwischen Museumsleitung und Politik gegeben. Obwohl die Neugestaltung des Museums in der Innsbrucker Innenstadt ursprünglich im 200. Jubiläumsjahr 2023 fertig gestellt hätte sein sollen, lag zunächst kein Finanzierungsbeschluss der Tiroler Landesregierung vor. Auch soll es zwischen Assmann und führenden Mitarbeitern Konflikte gegeben haben, der Führungsstil des Geschäftsführers soll dabei eine Rolle gespielt haben.
Zusammenfassung
- Der vorübergehende Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen, Karl C. Berger, hat sich für seine Interims-Zeit vor allem die Konkretisierung des Umbau-Konzeptes des Landesmuseen-Haupthauses Ferdinandeum zum Ziel gesetzt.
- In diesem soll unter seiner Ägide "Nachhaltigkeit, Inklusion und das Zusammendenken von Architektur und Inhalt" im Zentrum stehen.
- Auch auf inhaltlicher Ebene im Museumsbereich will Berger Akzente setzen.