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Tiroler Landesmuseen halten Umbaukosten, wollen "hinaus"

Das Jahr 2024 bringt für die Tiroler Landesmuseen - neben vielen Ausstellungen - eine stabile Budgetsituation für den Um- und Ausbau des Haupthauses Ferdinandeum und neue Projekte wie "Landesmuseen unterwegs" (Arbeitstitel) und die Ausstellung "Schatz Tirol". Die avisierten Kosten von 58,9 Millionen Euro "werden eingehalten", versicherte LH und Kulturreferent Anton Mattle (ÖVP) am Donnerstag. Es bleibe dabei: Die Umbauarbeiten beginnen mit Herbst 2024 und enden im März 2027.

Das Haupthaus Ferdinandeum in der Innsbrucker Museumstraße schließt mit Juli. "Die Einreichpläne sind auf Schiene", konzentrierte sich der Landeshauptmann bei der Programmpressekonferenz für 2024 in Innsbruck indes auf das große bauliche Vorhaben. Die Pläne seien "sehr bald fertig" und die Einreichung für den Bau stehe unmittelbar bevor. Mit dem neugestalteten Haus werde man im Jahr 2027 dann "einen Turbo zünden", sowohl was Besucherzahlen als auch das Museum als Begegnungsort betreffe, war sich Mattle sicher.

Museumsdirektor Andreas Rudigier strich unterdessen hervor, dass die Schließung des Ferdinandeums keinesfalls einen Stillstand im Angebot der Landesmuseen bedeute. Man wolle "verstärkt nach außen gehen", betonte Rudigier und verwies auf das Projekt mit dem Arbeitstitel "Landesmuseen unterwegs". Dabei möchte unter anderem mit "coolen Projekten" in der Öffentlichkeit auftauchen, bei Universitäten andocken sowie mit Regionalmuseen zusammenarbeiten. Aber auch die zeitgenössische Kunst werde in "Pop-up-Formaten" eine wichtige Rolle spielen, gab Rudigier erste Einblicke in das Projekt, das voraussichtlich im Mai im Detail vorgestellt werden soll.

Darüber hinaus werden sich die Landesmuseen-Häuser wie etwa das Zeughaus oder das Volkskunstmuseum einer ganzen Fülle von Themen widmen. Die neue Ausstellung "Schatz Tirol" im Zeughaus will beispielsweise über diverse Objekte der Sammlungen die Geschichte Tirols erzählen. Im Haupthaus hingegen gibt es vor der Schließung eine Retrospektive der Werke der italienischen Künstlerin und Soziologin Anna Scalfi Eghenter unter dem Titel "The Museum Game" zu sehen. In einer Museums-Außenstelle beim Innsbrucker Alpenzoo lässt sich zudem etwa der "Faszinierenden Vogelwelt" nachgehen.

Indes freuten sich die Landesmuseen über einen Besucher-Zuwachs. Knapp 400.000 Personen wurden im Vorjahr gezählt, was einer Steigerung von 16,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 entsprach. Die seit 2023 bestehende Möglichkeit eines freien Eintritts für Studierende von Hochschulen und Universitäten in der Euregio wurde indes von 2.800 Besuchern in Anspruch genommen. Deshalb sei eine unbefristete Fortsetzung beschlossen worden, hieß es.

Unabhängig von den Inhalten und den Projekten des Jahres 2024 streute Franz Pegger, Obmann des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, dem neuen Direktor Rudigier, der seit Dezember 2023 amtiert, Rosen. "Der neue Direktor bereitet uns mit seiner Haltung und seiner strategischen Ausrichtung sehr große Freude", betonte Pegger. "Wirklich alles ist auf Schiene", argumentiert der Vereinsobmann und schloss sich damit den Worten des Landeshauptmanns an.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Tiroler Landesmuseen beginnen im Herbst 2024 mit dem Umbau des Haupthauses Ferdinandeum, mit geplanten Kosten von 58,9 Millionen Euro und einer Wiedereröffnung im März 2027.
  • Während der Schließung des Ferdinandeums ab Juli werden neue Projekte wie 'Landesmuseen unterwegs' und 'Schatz Tirol' umgesetzt, um die Präsenz in der Öffentlichkeit zu erhöhen.
  • Der seit Dezember 2023 amtierende Museumsdirektor Andreas Rudigier erhält Anerkennung für seine strategische Ausrichtung und die Fortführung der Museumsarbeit.