Tilda Swinton: "Bin eine große Bewunderin von BDS"
"Ich bin eine große Bewunderin von BDS und habe großen Respekt davor, und ich denke viel darüber nach", sagte die 64-Jährige bei einer Pressekonferenz der Berlinale. BDS hatte auf ihrer Instagram-Seite vor einigen Wochen einen Boykott-Aufruf gegen die Berlinale geteilt.
"Ich habe beschlossen, dass es für mich wichtiger war zu kommen", sagte Swinton. "Dank des Festivals wurde mir eine Plattform geboten, wie ich sie heute habe, und ich habe in einem persönlichen Moment entschieden, dass dies für unser aller Anliegen möglicherweise nützlicher ist als mein Nichterscheinen."
Swinton wurde bei der Eröffnungsgala der Berlinale für ihr Lebenswerk geehrt. In ihrer Dankesrede hatte sie Donnerstagabend gesagt: "Der vom Staat verübte und international ermöglichte Massenmord terrorisiert derzeit mehr als einen Teil unserer Welt aktiv. Von genau den Gremien verurteilt, die von den Menschen eigens zur Überwachung der Dinge auf der Erde ins Leben gerufen wurden, die für die menschliche Gemeinschaft inakzeptabel sind."
Sie bezog sich dabei aber nicht explizit auf Israel - und sagte auch am Freitag noch einmal, dass sie nicht nur den Gaza-Krieg, sondern "alle Kriege" meine. In Bezug auf BDS führte sie aus: "Ich habe enormen Respekt und Verständnis dafür, dass die Menschen Wege finden müssen, um mächtig zu sein, denn wir alle haben mit diesem Gefühl der Machtlosigkeit zu kämpfen."
"Und so fühlt sich jede kraftvolle Handlung, jede Geste, die wir machen können, wie eine gute Option an." Sie verstehe, dass ein Boykott sehr oft das Stärkste sein könne, "was wir tun können."
Zusammenfassung
- Tilda Swinton, 64, bekannte sich bei der Berlinale zur BDS-Kampagne, die Boykott, Desinvestition und Sanktionen gegen Israel fordert und vom deutschen Bundestag als antisemitisch verurteilt wird.
- Trotz eines Boykott-Aufrufs von BDS entschied Swinton, an der Berlinale teilzunehmen, um die gebotene Plattform zu nutzen, und wurde dort für ihr Lebenswerk geehrt.
- In ihrer Rede kritisierte Swinton staatlich verübte Massenmorde weltweit, ohne Israel zu erwähnen, und betonte die Bedeutung von Boykotten als kraftvolle Maßnahme gegen Machtlosigkeit.