Schäfer-Elmayer zum Opernball: "Lassen Sie die Leute feiern"
Wer zum Opernball will, muss tief in die Tasche greifen – "Normalo"-Tickets gibt es um 385 Euro, Logen kosten zwischen 14.000 und 24.500 Euro. Während die Reichen tanzen, plant die KJÖ einen Protestzug vom Keplerplatz in Wien-Favoriten aus.
Johannes Lutz von der KJÖ sieht im Opernball ein "Symbol für die Ungleichheit", deswegen wolle man auch protestieren, erklärt er gleich zu Beginn im unmoderierten Duell bei Heiß Umfehdet. Dass die Reichen "bei Kaviar und Champagner" in teuren Logen feiern, sei eine "Provokation der arbeitenden Bevölkerung".
Gespart für den Opernball?
Thomas Schäfer-Elmayer, selbst Tanzschulleiter und jahrelanger Choreograf der Opernball-Eröffnung, ist wenig überraschend anderer Meinung. Beim Spektakel in der Wiener Staatsoper würden die Gelder schließlich nicht von der Staatskasse ausgegeben werden, sondern von Besuchern, die Geld teils "extra zusammengespart" hätten.
Gutes tun beim Opernball-Besuch
Außerdem würden beim Opernball auch die Ärmeren unterstützt werden, etwa in Form des Solidaritätsbeitrags. 35 Euro jeder Karte gehen an die Organisation "Österreich hilft Österreich". Zudem gäbe es beim Opernball eine gewisse "Umwegrentabilität", Friseur:innen oder Taxifahrer:innen würden dank des Balls "ein zusätzliches Verdienst haben".
"Lassen Sie doch diese Leute einfach feiern, sie tun damit ja was Gutes", bittet Schäfer-Elmayer.
Falsch verteiltes Geld
Lutz hat für diese Argumentation aber nichts übrig. Dass es in Österreich Spendenaktionen brauche, sei "ein Armutszeugnis für die Politik". Zudem würden die Arbeitenden ausgebeutet werden, denn der Reichtum von Einzelnen würde von ihnen mitgeschaffen werden. Die KJÖ fordert deswegen ein Staatssystem, in dem die Grundbedürfnisse aller Vollzeit-Arbeitenden gedeckt sind, betont er.
"Das Geld ist da, es ist nur falsch verteilt", beendet Lutz schließlich das Duell. Am Donnerstag wird man ihn wohl bei der Demo der KJÖ sehen. Ob Schäfer-Elmayer hingegen am Opernball antanzen wird, ist noch unklar.
Zusammenfassung
- Für die einen ist der Opernball der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres, für die anderen ein "Symbol für die Ungleichheit".
- Im unmoderierten Duell diskutieren Tanzschulleiter Thomas Schäfer-Elmayer und Johannes Lutz von der Kommunistischen Jugend Österreich (KJÖ) darüber, wofür der Opernball nun wirklich steht - und kommen auf keinen grünen Zweig.
- Dass die Reichen "bei Kaviar und Champagner" in teuren Logen feiern, sei eine "Provokation der arbeitenden Bevölkerung", sagt Lutz.
- "Lassen Sie doch diese Leute einfach feiern, sie tun damit ja was Gutes", bittet Schäfer-Elmayer.