"Sehr viel mehr Opfer": P. Diddy erneut angezeigt
Bei der Anzeigenflut gegen den US-Rapper Sean Combs, vulgo P. Diddy oder Puff Daddy, wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten.
Erst vergangenen Dienstag reichte eine Frau in New York Klage gegen den Rap-Mogul ein. Sie umfassen Missbrauch, erzwungenen Oralsex und erstellte Filme, die als Pornografie verkauft worden sein sollen. Sie habe ein Getränk getrunken, dass vermutlich mit Drogen versetzt war, und danach ihr Bewusstsein verloren.
Zwei Anklagen in einer Woche
Am Freitag folgte dann die zweite Klage innerhalb einer Woche: Eine Frau, die nicht namentlich genannt wurde, zeigte Combs wegen Missbrauchs an.
Sie sei über mehrere Jahre hinweg von Combs unter Drogen gesetzt und zu sexuellen Handlungen gezwungen worden, berichten US-Medien aus der Anklageschrift.
Zudem habe sie auch Verletzungen, etwa eine Bisswunde, erlitten und sei gefilmt worden.
"Sehr viel mehr Opfer werden sich melden"
Das Anwaltsteam in Houston im US-Staat Texas stellte außerdem weitere Klage in Aussicht. Sie würden 50 Frauen und Männer vertreten, heißt es aus der Kanzlei.
"Ich rechne damit, dass sich noch sehr viel mehr Opfer melden werden", so Anwalt Tom Buzbee in einer Mitteilung, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Diese Woche sollen noch weitere Details bekanntgegeben werden.
Video: Razzia bei P. Diddy
Die Vorwürfe und Klagen gegen Combs
Den Stein ins Rollen brachte Combs' Ex-Freundin Casandra "Cassie" Ventura. Sie reichte beim New Yorker Bundesgericht eine Klage gegen ihn ein. Sie enthielt Vorwürfe über sexuelle Übergriffe, körperlicher Missbrauch und erzwungenen Sex mit männlichen Prostituierten - er soll dabei zugesehen haben. Wenig später folgten weitere Klagen von Frauen.
Im März 2024 kam es zu Razzien in Combs' Häuserin in Los Angeles und Miami. Es wurden 1.000 Flaschen Babyöl und Gleitgel sichergestellt.
Im Mai 2024 zeigt dann ein aufgetauchtes Video, das via CNN veröffentlicht wurde, wie Combs seine Ex-Freundin Ventura schlägt, tritt und einen Hotelflur hinunterschleift. Am 16. September wird Combs dann in einem New Yorker Hotel festgenommen und Tags darauf wegen Erpressung, sexuellen Menschenhandels, Betrug, Nötigung und Zwangsprostitution angeklagt.
In der Anklageschrift heißt es, Combs habe jahrzehntelang Frauen und andere um ihn herum missbraucht, bedroht und genötigt. Er habe Frauen zu Sexorgien mit kommerziellen, männlichen Sexarbeitern gezwungen und diese "Freak-offs" genannt. Er habe die Orgien "arrangiert, inszeniert und dazu masturbiert". In seinen Häusern wurden auch Drogen gefunden.
Combs plädiert auf nicht schuldig und ist seither im Gefängnis.
Zusammenfassung
- Vor dem Gerichtsprozess rund um die Vorwürfe des sexuellen Menschenhandels, Erpressung und Zwangsprostitution wird es für den US-Rapper Sean "Diddy" Combs immer enger.
- Eine weitere Frau reichte Zivilklage ein.
- Die Vorwürfe sind fast Deckungsgleich mit den Anzeigen, die bereits vorliegen.