Schriftsteller Kamel Daoud erhält Prix Goncourt 2024
Der algerische Bürgerkrieg war ein Krieg zwischen der Regierung Algeriens und verschiedenen islamistischen Gruppierungen, der von 1991 bis 2002 dauerte. Ein Thema, über das heute noch immer häufig geschwiegen wird. Das Buch, das beim französischen Verlag Gallimard erschienen ist, hätte im November auf dem Buchsalon in Algier, der Hauptstadt Algeriens, vorgestellt werden sollen. Die Teilnahme des Verlags an dem Event wurde jedoch verboten. Daoud, 1970 in Algerien geboren, lebt heute wegen seiner kritischen Stellungnahmen gegenüber dem nordafrikanischen Land in Paris. Im Jahr 2020 erhielt er die französische Staatsangehörigkeit.
Von dem Autor ist auf Deutsch der Roman "Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung" erschienen. Für das Erstlingswerk wurde er 2015 mit dem Prix Goncourt für den besten Debütroman ausgezeichnet. Die prestigeträchtige Auszeichnung ist zwar nur mit symbolischen 10 Euro dotiert, kurbelt aber die Verkaufszahlen an. Sie wird seit 1903 vergeben.
Der zeitgleich zum Prix Goncourt vergebene Prix Renaudot ging an Gaël Faye, der auch zu den Favoriten des Prix Goncourt gehört hatte. Der 42-Jährige wird für seinen Roman "Jacaranda" gewürdigt. Das Werk handelt von den Spuren, die der Völkermord in Ruanda vor 30 Jahren in der nachfolgenden Generation hinterlassen hat. Von dem 1982 in Burundi als Sohn einer ruandischen Mutter und eines französischen Vaters geborenen Schriftsteller und Musiker wurde auf Deutsch 2017 das Erstlingswerk "Kleines Land" über die Zeit des Bürgerkriegs und Völkermords an den Tutsi veröffentlicht.
Zusammenfassung
- Kamel Daoud, 54, erhielt den renommierten Prix Goncourt 2024 für seinen Roman 'Houris', der die Schrecken des algerischen Bürgerkriegs thematisiert.
- Der Prix Goncourt, seit 1903 vergeben und mit symbolischen 10 Euro dotiert, steigert traditionell die Verkaufszahlen der ausgezeichneten Bücher erheblich.
- Zeitgleich erhielt Gaël Faye, 42, den Prix Renaudot für 'Jacaranda', ein Werk über die Nachwirkungen des Völkermords in Ruanda.