Schmierereien am Vasari-Korridor: Zwei Deutsche angezeigt
Mit einer Gruppe aus neun Landsleuten im Alter zwischen 18 und 20 Jahren hatten die beiden Männer eine Ferienwohnung auf der Piazza della Signoria im Zentrum von Florenz gemietet. Wie italienische Medien berichteten, wurden bei einer Durchsuchung mehrere Sprühdosen entdeckt und beschlagnahmt. Den Männern wurden die Fingerabdrücke genommen.
Fotos zeigte die Buchstaben-Zahlen-Kombination "DKS 1860" mit schwarzer Farbe an den Außensäulen. Im Innenbereich des Gangs gab es ebenso Schmierereien. Der Vorfall sorgte am Mittwoch in Italien für Empörung. Der deutsche Direktor der zuständigen Uffizien in Florenz, Eike Schmidt, verurteilte die Schmiererei in dem knapp ein Kilometer langen Gang aufs Schärfste.
Die Säuberungsarbeiten, die direkt von den Architekten des Museumskomplexes überwacht werden, werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. Etwa 10.000 Euro betragen die Kosten für die Beseitigung der Schäden, berechneten die Techniker der Uffizien. "Wir werden uns als Zivilkläger an einem Verfahren gegen die Verantwortlichen beteiligen und einen hohen Schadenersatz fordern. Schluss mit symbolischen Strafen und strafmildernden Umständen. Wir brauchen die harte Hand des Gesetzes", so Schmidt.
Der von dem italienischen Baumeister und Maler Giorgio Vasari (1511 - 1574) entworfene Gang führt von den Uffizien über den Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti auf der anderen Seite des Flusses Arno. Der Gang wurde damals gebaut, damit die mächtige Medici-Familie sicher und ungestört von ihrer Privatresidenz zum Regierungssitz im Palazzo Vecchio gelangen konnte. In ihm befindet sich eine Sammlung von Selbstporträts von Malern des 14. bis 20. Jahrhunderts. Seit 2016 finden Bauarbeiten statt - der Besucherverkehr ist eingeschränkt.
Zusammenfassung
- Nachdem in der Nacht zu Mittwoch die Säulen des berühmten Vasari-Korridors, der die Gemäldegalerie Uffizien mit dem Palazzo Pitti verbindet, in Florenz beschmiert wurden, haben die Carabinieri zwei deutsche Männer angezeigt.
- Der deutsche Direktor der zuständigen Uffizien in Florenz, Eike Schmidt, verurteilte die Schmiererei in dem knapp ein Kilometer langen Gang aufs Schärfste.